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Sonne, Wind und Wasser sind das größte Kapital Portugals. Die Nut-
zung der Windenergie hat in den letzten Jahren Aufschwung erhalten. Im
ganzen Land entstehen parques eólicos („Windparks“) . Im November
2009 lag der Anteil der Windenergie am landesweiten Stromverbrauch
gar bei 24 Prozent. Eine deutsche Firma stellt in Viana do Castelo die
Windräder her.
Auch Solarparks sind auf dem Vormarsch. In Moura und Amarelejo im
Alentejo wurden 2007 und 2008 die größten Solarparks Europas in Be-
trieb genommen. An zahlreichen Stauseen (Barragens), die vorwiegend in
den 1950er- und 1960er-Jahren im ganzen Land entstanden, erzeugen
Kraftwerke Energie aus Wasser. Das Megaprojekt der Barragem da
Alqueva im Alentejo ist seit 2002 in Betrieb. Der Bau von zehn weiteren
Wasserkraftwerken ist bis zum Jahr 2020 geplant. Die Energienutzung aus
Wasserkraft könnte damit annähernd verdoppelt werden. Die derzeitige
Regierung will Portugal so weit als möglich energiepolitisch unabhängig
machen.
Neu konzipierte Wellenkraftwerke sollen EnergieausderKraftdesAt-
lantiks gewinnen. Die britische Firma Orecon schloss 2009 mit der por-
tugiesischen Schiffswerft Estaleiros Navais do Mondego aus Figueira da
Foz einen Vertrag für den Bau eines Wellenkraftwerkes bis 2011 ab. Bei
Peniche und Marinha Grande sind bereits Testtechnologien im Einsatz, ein
weiteres Wellenkraftwerk soll folgen.
Auf den Azoren hingegen macht man sich die natürlicheErdwärme
der Geysire und Vulkanböden zu Nutze. Auf der Hauptinsel São Miguel
beispielsweise werden bereits 40 Prozent des Energiebedarfs durch drei
Geothermik-Werke gedeckt.
Mülltrennungund-entsorgung
Nach einer Studie von Eurostat verursachte jeder Europäer im Jahr 2007
durchschnittlich 522kg Müll. Die Portugiesen lagen mit 472 Kilo Lixo
(„Abfall“) ein wenig darunter. In Portugal wandern zwei Drittel des urba-
nen Restmülls auf die Müllhalde, 19 Prozent werden in speziellen Ver-
brennungsanlagen (Incineradoras) vernichtet, 10 Prozent kompostiert und
8 Prozent recycelt. Zum Vergleich, in Deutschland liegt die Recyclingquo-
te bei 46 Prozent.
Die Mülltrennung und -verwertung wurde von der EU 1994 im Europä-
ischen Abfallkatalog für alle EU-Mitgliedsstaaten geregelt. In Portugal dau-
erte es etwas länger, bis Gemeinden und Haushalte begannen separate
Müllcontainer und Recyclinganlagen zu nutzen. Heute verfügen die meis-
ten Städte und Dörfer über Wertstoffbehälterfürdieunterschiedlichen
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