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Medien
Das wichtigste Medium in Portugal ist das Fernsehen, auch wenn dieses
zunehmend Konkurrenz vom Internet bekommt. Omnipräsent ist der Te-
levisor (mittlerweile in High-End-Definition und Plasmaausführung) in al-
len Haushalten und flimmert farbenfroh von den Wänden in Cafés und
Restaurants. Besonders beliebt sind Seifenopern. Die „Telenovelas“, erst
nur aus Brasilien importiert, mittlerweile auch selbst produziert, ziehen
Paare, Singles und ganze Familien in ihren Bann. Was für die Männer der
Fußball, ist für die meisten Damen die nachmittägliche, abendliche oder
auch vormittägliche TV-Serie mit Herz, Schmerz, Liebesleid und Intrigen.
Ansonsten sind vor allem die 20-Uhr-Nachrichten beliebt. Die Journa-
listen und Journalistinnen der NotíciasdaNoite („Abendnachrichten“) sit-
zen bei jedem portugiesischen Abendessen mit am Tisch. Im Gegensatz
zu den deutschen öffentlich-rechtlichen Pendants lesen die portugie-
sischen Moderatoren ihre Seiten nicht wie in Stein gegossen mit verstei-
nerter Mine und starren Händen hinter dem Tisch ab. Sie kommunizieren
mit dem Publikum, kommentieren auch Berichte, lachen und machen
Scherze. Sie sind Teil der Familie. Insgesamt geht es etwas lebhafter zu, als
wir dies von deutschen Nachrichtensendungen gewohnt sind. Sei es bei
den öffentlich-rechtlichen Sendern, von denen es zwei gibt: RTP1 und 2,
oder bei den privaten SIC oder TVI. Die nationale Nachrichtenagentur
heißt AgênciadeNotíciasLUSA.
Der Fußball ist im Fernsehen des Zuschauers liebstes Kind. Ähnlich sieht
es bei den Printmedien aus. Unter den diversen guten Tageszeitungen
Portugals ist die Fußballzeitung„ABola“ die mit Abstand meistverkauf-
te und -gelesene. Sie befasst sich ausschließlich mit den Spielen und
Ergebnissen rund um den Ball, mit Schiedsrichterskandalen und Fußball-
stars. Obwohl immer weniger gelesen wird, sind doch in eine Zeitung ver-
tiefte Menschen am Cafétisch, in der Straßenbahn oder an der Bushalte-
stelle ein gängiges Bild.
Das Radio läuft im Auto ständig, wobei auch hier der Fußball die Sen-
dezeiten dominiert. Manche Sender wie TSF oder Antena 1 bieten Mei-
nungsforen, die von den Portugiesen fleißig genutzt werden. Wo sonst
bekommt man jeden Morgen die Möglichkeit, über Politiker, Korruptions-
fälle und die gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Probleme des Landes
und der Welt Dampf abzulassen?
Überhaupt sind Diskussionsrunden in allen Radio- und TV-Sendern Teil
des Programms. Darin äußern sich Spezialisten aus allen Bereichen zu ge-
sellschaftspolitischen und aktuellen Themen der portugiesischen Gesell-
schaft und des Auslands. Ein neuer Trend sind „Stammtischrunden“ mit
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