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tenvomLandmitselbstangebautenLebensmitteln,frischenEiern,Gemü-
se oder Fleisch aus. Wer dieses Privileg nicht hat, weicht zunehmend auf
DiskounterkettenwieLIDLoderALDIaus,dieindenletztenJahrenwirPil-
ze aus portugiesischem Boden sprießen und im Vergleich zu portugiesi-
schen Großhandelsmärkten (auch weil sie vorwiegend spanische Mas-
senwareanbieten)günstigersind.
Die Arbeitslosenversicherung ist in Portugal ebenso wie die Renten-
versicherungbeitragsfinanziert.WerinnerhalbvonzweiJahrenvorEintritt
der Arbeitslosigkeit länger als 540 Tage beitragspflichtig beschäftigt war,
erhält 65 Prozent seines letzten Bruttolohns. Die Bezugsdauer variiert al-
tersgestaffelt zwischen 12 und 30 Monaten. Wer 180 Tage lang versiche-
rungspflichtigbeschäftigtwar,hatAnspruchaufeineArbeitslosenhilfe.
VieleArbeitnehmerwerdenallerdingsvonihrenFirmenerstgarnichtof-
fiziell angemeldet und haben somit auch bei Stellenverlust keinen An-
spruch auf Arbeitslosenunterstützung. WasdieprekäresozialeLageim
Landnochverschlimmert.
Der portugiesische Arbeitnehmer muss mindestens 40 Jahre lang Bei-
trägeindieRentenkassezahlen,bevorereine reforma oder pensão erhält.
Auch Selbstständige sind rentenversicherungspflichtig. Das frühstmögli-
che Renteneintrittsalter beträgt 55 Jahre. Angesichts der demografischen
Entwicklungwirdüberlegt,dieAltersgrenzefürdiegesetzlicheAltersrente
nochmalsvon65auf67Jahreanzuheben.KritischeStimmenhaltendage-
gen, dass dies die Arbeitslosigkeit der jungen Menschen weiter verschär-
fen würde, da die Firmen dann keine neuen jungen Mitarbeiter einstellen
würden.
Die durchschnittliche Rente lag 2009 bei 384,72 Euro monatlich. Viele
Rentner erhalten noch weniger als diesen Betrag und sind damit ange-
sichtsderhohenLebenshaltungskostenakutvonArmutbedroht.
Krankenversicherungen und Gesundheitssystem
In Portugal gibt es ein staatliches Krankenversicherungssystem, das
ähnlich wie in England oder Irland steuerfinanziert ist und jeden Bürger
einschließt. Es umfasst eine Grundversorgung aus ärztlicher Behandlung,
Krankenhausversorgung in öffentlichen Häusern, Mutterschaftsvorsorge
und Behandlung bei Arbeitsunfall. Zahnärztliche Versorgung und weiter-
gehende Untersuchungen sind dabei nicht eingeschlossen. Dafür gibt es
diverseprivateKrankenversicherungen.
DurchschnittlichzwanzigProzentderPortugiesen,meistausderMittel-
und Oberschicht, verfügen über eine solche Zusatzkrankenversicherung
(seguro de saúde). Dabei handelt es sich um Verträge mit privaten Versi-
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