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Die pescadores aus Aveiro waren nicht Fischen, sondern moliços (Al-
gen) auf den Fersen. In ihren bunten Booten, den moliceiros, ernteten sie
die Wasserpflanzen, die hauptsächlich als Dünger für die Landwirtschaft,
später auch in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie Verwendung fan-
den. Die Boote aus Pinienholz sind speziell für Niedrigwasser konstruiert
und in der Regel 15 Meter lang, der gebogene Bug ist 2,50 Meter breit
undmithumoristischenAlltagsszenenbemalt.Die moliceiros schipperten
die Ria de Aveiro entlang und transportierten ihren grünen Fang über die
Kanäle zur Lagunenstadt am Rio Vouga. Früher fuhren die Boote mit Se-
geln und Heckruder, heute kommt der Motor zum Einsatz - und sie fah-
rennurnochzutouristischenZweckenmitBesuchernaus.
Ander Westalgarve isteinanderesMeerestierdasObjektwaghalsiger
Fangmethoden. Vor allem in der Gegend von Vila do Bispo hat der Fang
der Entenkammmuscheln, aufportugiesisch perceves genannt,Tradition.
Um ein paar dieser Kostbarkeiten auf die Teller der Restaurants zu brin-
gen,gehenjungeundwenigerjungeMännerlebensgefährlicheAbenteu-
er ein. Die zur Familie der Seepocken gehörenden Entenkammmuscheln
sitzen festgesaugt an steilen Klippen und an vom Atlantik umtosten Fels-
vorsprüngen.SieeinzusammelnistreinsteKnochenarbeitundextremrisi-
koreich. Viele percebeiros sind dabei schon tödlich verunglückt. Sie hän-
gensichanSeileundlassensichdieKlippenhinabgleitenoderkletternauf
abenteuerlich geformte Felsen, von denen oft nur die Spitze aus dem
Meer ragt. Die Erträge der gefährlichen Ausflüge landen in den Kühlbe-
cken der Restaurants. Sie sehen aus wie Überbleibsel aus prähistorischen
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