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Der Thunfischfang war in den 1950er- bis 1970er-Jahren die Hauptein-
nahmequelle an der Algarve-Küste. Es gab eine ganze Reihe von thun-
fischverarbeitenden Hafenstationen, Konservenfabriken und andere
davon anhängige Industrien. Ganze Städte und Dörfer lebten vom Thun-
fisch.SeitdieSchwärmeihreRoutegeänderthaben,gibtesvorderAlgar-
ve-Küste fast keine Vorkommen mehr. Die Fabriken und Thunfischstatio-
nen stehen schon lange still. Nur noch ein paar Fabrikschornsteine und
MuseenerinnernandieÄrades Atum.
Auf der Insel Madeira ist die traditionelle Methode den Peixe Espada
Preta, den seltenen schwarzen Schwertfisch, zufangen,besondersinte-
ressant. Nunca ninguém viu um peixe-espada preto vivo - „Niemandhatje
einen lebenden schwarzen Schwertfisch gesehen“ -, sagt ein altes Fi-
schersprichwort. Dieser ungewöhnliche Fisch kommt nur vor der Küste
Madeiras und in Japan vor und lebt in Meerestiefen bis zu 4000 Metern.
ErwirdaneinfachenAngelschnürenmitHakengefangen,diebisauf1800
MeterinsMeergelassenwerden.WennderFischanbeißtundnachoben
gezogen wird, ist er aufgrund des Druckunterschieds bereits tot. Ein le-
bendes Exemplar hat bis heute niemand zu sehen bekommen, weshalb
sichunterdenFischernMythenundLegendenumdenaalähnlichenFisch
drehen. Der schwarze Schwertfisch zählt gerade wegen der Tiefe seines
Lebensraums zu den Fischen mit der höchsten Quecksilberanreicherung
im Körper. Das ist jedoch den wenigsten Feinschmeckern bewusst und
steht auch auf keiner Speisekarte. Die Portugiesen lassen sich davon so-
wiesonichtabschrecken.
Im 19.Jh. war der Walfang auf den Azoren die wichtigste Einnahme-
quelle. Blutige Kämpfe zwischen Mann und Wasserriese spielten sich vor
allemaufderInselPicoab.Szenenwieaus„MobyDick“kommeninErin-
nerung,wenndiealten Baleeiros („Walfänger“)vonihrenAbenteuernmit
den Meeresriesen erzählen - immer mit einer Träne im Auge und Weh-
mut in der Stimme. Obwohl sie die Tiere töteten, hatten sie doch einen
enormen Respekt vor den Walen. In Acht-Mann-Ruderbooten und mit
Harpunenausgerüstetfuhrensiehinaus,wennderRuf„WalinSicht“über
dieInseldörferhallte.SeitderWalfang1984internationalverbotenwurde,
können die Wale friedlich durch die Gewässer der Azorenarchipels glei-
ten.HeutefolgenihnennurTouristenbeiWhale-Watching-Toureninmo-
dernenHartgummibootenundmitFerngläsernversehen.
Bunt: Traditionelle Moliceiros im Canal Central von Aveiro
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