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Klassenunterteilt:dieweißenPortugiesennanntensich Civilizados („Zivi-
lisierte“), danach kamen Farbige ohne „negroiden“ Einfluss, dann die As-
similados, sogenannte „angepasste“ Schwarzafrikaner, die eine Grundbil-
dungbesaßenundeinMinimumanBürgerrechtenerhielten.Danngabes
noch die „Untermenschen“ der eingeborenen Bevölkerung, die kein Por-
tugiesisch sprachen. Sie fielen unter das Eingeborenengesetz. Das heißt,
diese Menschen hatten keinerlei Bürgerrechte, durften sich nur in be-
stimmten Stadtvierteln aufhalten und mussten Arbeitsdienst leisten. Er-
wähntsei,dassdieBildungsunterschiedezwischendereinheimischenBe-
völkerungunddenankommendenportugiesischenSoldatenundSiedlern
im Gegensatz zu anderen Kolonialgebieten wie England oder Frankreich
nicht allzu groß waren. Die Mehrheit der Civilizados hatte selbst nur eine
sehrgeringeodergarkeineSchulbildung.
DasLebenindenKolonienwarreinportugiesischgeprägt.Afrikanische
Musik beispielsweise war in angolanischen oder mosambikanischen Ra-
dios bis 1974 verboten, nur Fado durfte über den Äther laufen. Als der Es-
tado Novo endete und die Kolonien u.a. auf Verlangen der UNO befreit
wurden, befanden sich die Länder in desolatem Zustand. Angola gar
versank in einem 30-jährigen blutigen Bürgerkrieg, der erst 2002 endete.
Die Wirtschaft basierte auf Latifundien und die farbigen Einheimischen
warenmehrheitlichLandarbeiter.NurwenigekamenindenGenuss,eine
Schulezubesuchen.AfrikanischeFührungsschichtenmusstennachErlan-
gungderUnabhängigkeiterstheranwachsen.
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