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Nur in einer Situation sind Sie entlastet und befreit: wenn Ihre (Ehe-)Frau
bei einer Einladung in die Frauengemächer bzw. -gespräche enteilt.
Frau
Die (Ehe-)Frau dagegen kann nun endlich das Leben genießen; sie fühlt
sich umhegt und gepflegt wie schon lange nicht mehr. Sollten Sie daheim
eine „androgyn-hermaphroditische“ Beziehungsform praktizieren oder
Ihren (Ehe-)Mann in jahrelanger Dressurarbeit davon überzeugt haben,
dass seine Hosen Ihnen viel besser stehen als ihm selbst, so greifen Sie
ganz einfach in Ihr großes Rollenrepertoire. Zeigen Sie sich für die Dauer
der Reise von einer völlig neuen Seite: Genießen Sie seine allgegenwär-
tige Fürsorge, aber reden Sie weniger als er. Überlassen Sie ihm auf der
Straße die Arbeit, den richtigen Weg zu finden oder nach dem richtigen
Dolmu ¥ zu fragen, aber unterdrücken Sie ihre spitzen und höhnischen Be-
merkungen, wenn er dabei Anfangsschwierigkeiten hat, und gehen Sie
vor allem nicht voran!
Übergeben Sie ihm ruhig auch Ihr schweres Teppichgepäck, aber lassen
Sie ihm die kindische Freude des Feilschens. Und wenn er sich mit ande-
ren Männern unterhält, achten Sie darauf, dass er eine gute Figur macht.
Und dass die anderen merken, wie Sie ihn anbeten (nicht dabei lachen!).
Wenn Sie dann wieder in der Westtürkei am Strand sind, können Sie die
Charade wieder etwas lockern. Wenn Sie noch wollen. Wer weiß, vielleicht
haben Sie und er bereits Geschmack an der „ neuen“ Rolle gefunden.
Prostitution
„Nataschas“
Jeder kennt sie, die „Nataschas“, wie all die Russinnen, Ukrainerinnen
etc. genannt werden. Aufgetaucht in den Schwarzmeerhäfen sind sie zum
ersten Mal nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, und mittlerweilen sind
sie in allen Großstädten, ja sogar in den Touristenorten der Küste präsent.
Ihr Traum ist selbstverständlich nicht, jahrelang ein Leben als Prostituierte
zu führen. Vielmehr hoffen sie auf den großen Wurf, etwa das Kennenler-
nen eines vermögen den Geschäftsmannes, vielleicht auch Touristen, der
ihre Qualitäten schätzt und sie mitnimmt. So quartieren sie sich in billigen
Hotels ein, flanieren in atemberaubender Aufmachung durch die Straßen
und harren der Dinge, die da kommen.
Die Männer haben sich mittlerweile an sie gewöhnt. Ihr erstes Auftreten
aber erweckte einen Proteststurm türkischer Frauen, die ihre Ehemänner
plötzlich viel später von der Arbeit zurückkehren sahen. Die Polizei ver-
suchte die unschuldig lächelnden Damen zu vertreiben, mit dem Resultat,
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