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zurückhaltende bzw. hinhaltende Position der deutschen Regierung bei
dem türkischen Gesuch um Aufnahme in die EU (bei dem man gerade auf
die Fürsprache des deutschen „ Freundes“ setzte).
Mit und hinter diesen großen gesellschaftspolitischen „Pannen“ und
Enttäuschungen setzte sich aber eine grundsätzliche Erkenntnis bei vielen
Türken durch, eine kulturelle Einsicht, die vielleicht viel grundsätzlicher
das Freundschaftsverhältnis desillusionierte als alle konkreten Probleme:
Die Deutschen achten uns nicht (Sayg£, ¦eref) , ihre Macht ist kalt und ihr
Reichtum macht sie arrogant. Sicherlich mag dieses - auch in anderen Re-
gionen der Welt existierende - (Vor-)Urteil der Haltung eines sich zurück-
gestoßen fühlenden Freundes entsprechen. Vielleicht verbirgt sich aber
hinter dieser Erfahrung auch die tiefere, heraufdämmernde Einsicht in die
Schattenseiten der westlichen Moderne, das ungute Gefühl, dass man ei-
nen kulturellen Preis wird zahlen müssen, will man dem Club der Reichen
nacheifern und beitreten.
Besser als der Dichter Fasil Hüsnü Da¤larca kann man dieses beden-
kenswerte, in der Tat viel zu oft einseitige Liebesverhältnis jedenfalls
nicht auf den Punkt bringen. Wie wir eben gelernt haben: Gastfreund-
schaft ist keine Einbahnstraße. Soll sie dauern, gehören zwei dazu - zwei,
die sich schätzen.
Die Deutschen lieben die Bäume
Grün
Die Bäume in den Ebenen
Ich liebe die Deutschen
Ich liebe die Deutschen
Die Deutschen lieben die Bäume
Die Deutschen lieben die Finsternis
Im Kriegslied
Nach großen Siegen größeren Niederlagen
Ich liebe die Deutschen
Ich liebe die Deutschen
Die Deutschen lieben die Finsternis
Die Deutschen lieben die Maschinen
Die laufen
Die blitzend denken
Ich liebe die Deutschen
Ich liebe die Deutschen
Die Deutschen lieben die Maschinen 88)
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