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und fernhalten, und der Mann, der seinen Innenbereich (Familie, Haus,
Mahrem) nicht rein bzw. anständig und sauber halten kann, verliert seine
(religiöse und soziale) Ehre.
Wenn die Aleviten auf ihren nächtlichen (!) Versammlungen mit Frauen
zusammen feiern und überhaupt die festgelegten sunnitischen Rituale wie
z. B. die täglichen fünf Gebete oder die reinigende Fastenzeit im Ramadan
nicht praktizieren, können sie nicht anders als schmutzig, unanständig und
ehr los angesehen werden. Nächtliche Versammlungen, noch dazu mit
Frauen, sind ohnehin unanständig (die Nacht ist wegen ihres die Unter-
schiede zudeckenden bzw. verdeckenden Charakters die gefährlichere -
schwieriger zu kontrollierende - Tageszeit, sie verführt zu Unreinheit, d. h.
Vermischung der getrennten - Mann/Frau - Bereiche).
Und die Nicht-Einhaltung von äußerlichen Ritualen lassen die Aleviten -
aus der Sicht der Sunniten - ständig im Zustand der Unreinheit sein, denn
wer sich äußerlich nicht über Rituale klar und deutlich definiert, der ist sus-
pekt und nicht einzuordnen. Der Alevit würde sich natürlich dagegen ver-
wahren, indem er - und hier trifft er sich mit dem christlichen Verständnis
von religiöser Praxis und Anständigkeit - darauf hinweist, dass nicht so
sehr die äußerlichen Rituale, sondern das innere Verhältnis zu Gott ent-
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