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Ab 2006 wurde ein Plan umgesetzt, auch
eine neue Nahverkehrsstation einzurich-
ten, damit die Züge der Cercanías (Nah-
verkehr) nun ebenfalls hier halten kön-
nen. Bei den Bauarbeiten fand man die
Reste einer Kirche, die sich einst hier be-
fand. Die Funde stoppten die Bauarbei-
ten für viele Monate, dann fand man eine
sehr pragmatische Lösung: Man beließ
die Fundstücke an Ort und Stelle, setzte
sie unter Glas und bereicherte das Gan-
ze mit Erklärungstafeln. So können sich
Fahrgäste heute beim Warten auf den
Zug darüber informieren, dass hier einst
die kleine Kirche Iglesia del Buen Suce-
so aus dem Jahr 1529 stand. 1854 wur-
de die Kirche abgetragen und die Reste
verschwanden im Erdreich, bis sie nun
wieder ausgegraben wurden. Der neue
Zugang zur Bahnstation der Cercanías
bekam übrigens ein leicht futuristisches
Design, worauf die Madrilenen ihn völlig
zutreffend „Iglu aus Glas“ tauften.
Mehrere Straßen münden auf den
Platz Puerta del Sol, einige von ihnen
wurden mittlerweile zu Fußgängerzonen
umgewandelt. Dazu zählen die meisten
Einkaufsstraßen, was das Flanieren na-
türlich noch reizvoller macht.
µ Metro: Sol
Fortsetzung: Stadtspaziergang 1
Platz mit bewegter Geschichte, umschlos-
sen von dreigeschossigen Häusern mit
297 Balkonen und einem Reiterstandbild
von König Felipe III. im Zentrum. Wei-
terhin gibt es hier viele Lokale mit großen
Terrassen, die gerne von den Besuchern
frequentiert werden. Verlassen wird der
Platz durch einen benachbarten Torbogen
über die Straße calle Ciudad Rodrigo hi-
nunter zur Markthalle Mercado de San
Miguel Ð . Diese ehemalige gewöhnliche
Markthalle wurde toll umgestaltet und
hat heute etliche kleine Bistros, Bars und
Probierstände mit einem sehr vielfältigen
Angebot an kleinen Leckereien zu bieten.
Die reinste Verführung!
Weiter geht es zurück zur Calle Ma-
yor Î und hier nach links hinunter bis
zur großen Kreuzung mit der calle Bai-
lén, auf deren anderen Seite die Kathed-
rale Ò steht. Dabei werden kleinere Ge-
schäfte passiert, u. a. an der Hausnum-
mer 73 der Bäcker Horno de la Santi-
aguesa (s. S. 28), wo die Madrilenen zu
Weihnachten Schlange stehen, um das ty-
pische Weihnachtsgebäck zu kaufen. Ne-
ben der Kathedrale Ò befindet sich der
herrschaftliche Königspalast Palacio
Real Ó . Zum Abschluss empfiehlt sich ein
kurzer Spaziergang entlang der Längssei-
te des Königspalastes hinüber zur Plaza
de Oriente Ô , einem gar nicht so klei-
nen, begrünten Platz, an dem auch einige
Terrassenlokale warten. Die nächste Met-
rostation („Ópera“) findet man gleich um
die Ecke, dazu muss man nur von der Pla-
za de Oriente ca. 100 Meter durch die calle
Felipe V. am Theatergebäude vorbeigehen.
Ê Calle de Alcalá *
[E3]
Mehrere wichtige Straßen beginnen oder
enden an der Puerta del Sol É , so bei-
spielsweise die Calle de Alcalá. Sie ist die
längste Straße der Stadt mit immerhin
720 Hausnummern, aber touristisch in-
teressant ist nur der untere, verkehrsbe-
ruhigte Teil, denn dort stehen einige sehr
bemerkenswerte Gebäude. Früher war
die Calle de Alcalá eine sehr stark befah-
rene Durchgangsstraße, heute dürfen hier
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