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noch heute in den wichtigsten Museen
der Stadt. Aber auch die anderen hinter-
ließen herausragende Werke, die heute
Madrids Museen schmücken.
Man kann schon sagen, dass alles,
was in der Malerei Rang und Namen hat,
zumindest einige Jahre in Madrid ver-
bracht hat. Sogar der eigenwillige Ka-
talane Salvador Dalí hielt sich vier Jah-
re hier auf, soll sich aber rasch mit sei-
nen Professoren überworfen und mehr in
den Kneipen „studiert“ haben. Seit dem
16. Jahrhundert ließen die Herrschenden
Portraits von sich und ihren Familien an-
fertigen und auch Bischöfe, Rittersleute,
Adlige und sonstige wichtige Menschen
am Hofe ließen sich verewigen. Es gab
also genug zu tun für begabte Maler. Ei-
nige wurden nur für Projekte engagiert
(beispielsweise zum Ausmalen einer Kir-
che oder Erstellen eines Portraits), an-
dere wurden zum Hofmaler ernannt und
hatten damit ausgesorgt. Einer der ers-
ten, der kam, war ausgerechnet ein Aus-
länder, der aber beinahe schon „Spanier
ehrenhalber war“, nämlich der Grieche
Domenikos Theotokopoulos (1541-
1614), besser bekannt als El Greco („der
Grieche“). Er kam 1577 nach Spanien,
arbeitete zuerst in Madrid und später in
Toledo, u. a. auch für König Felipe II. Sein
Stil missfiel dem Monarchen jedoch,
sodass er von ihm bald keine Aufträge
mehr erhielt. Aus Sevilla kam der Maler
Velázquez (1599-1660), der später mit
die bekanntesten Königsportraits über-
haupt schuf: u. a. „Las Meninas“, das be-
rühmte Bild von der Königstochter mit ih-
ren Hoffräuleins, das heute noch im Mu-
seo del Prado Å hängt. Nicht alle Maler
hatten das (finanzielle) Glück eines Ve-
lázquez. Francisco de Zurbarán (1598-
1664) starb verarmt, seine Werke mit
überwiegend asketischen Motiven wur-
den erst nach seinem Tod gewürdigt und
hängen heute beispielsweise in der Real
Academia de Bellas Artes de San Fer-
nando (s. S. 57) und im Museo del Pra-
do. 1642 wurde in Madrid Claudio Coello
geboren, einer der ersten Maler von For-
mat, die in der Hauptstadt zur Welt ka-
men. Seine großformatigen Bilder hän-
gen heute u. a. im Kloster El Escorial 4 .
Das 18. Jh. gehörte Francisco Goya
(1746-1826). Er war Hofmaler unter
Carlos III. und Carlos IV. Seine Portraits
der Königsfamilien nehmen im Museo
del Prado Å ein eigenes Stockwerk ein.
Später änderten sich sein Stil und seine
Motive. Er bildete nun in teils grausamen
Zeichnungen, beispielsweise von Kriegs-
gräueltaten, verstärkt das Alltagsleben
ab. Eines seiner bekanntesten Werke
ist das Bild von der Erschießung der Auf-
ständischen vom 2. Mai 1808, das heute
im Museo del Prado Å hängt.
Tarjeta del Paseo del Arte
Zum preis von 21,60 € gibt es das
Gemeinschaftsticket „Tarjeta del Paseo
del Arte“, mit dem man die drei großen
Museen (Museo del prado Å , Centro de
Arte reina Sofía È und Museo thyssen-
Bornemisza à ) besuchen kann.
Museen, die mit einer magentafarbenen
Nummer ( Ç ) als Hauptsehenswürdig-
keit ausgewiesen sind, werden im Kapitel
„Madrid entdecken“ ausführlich beschrie-
ben. Dort finden sich auch alle praktischen
informationen wie Adresse, Öffnungs-
zeiten usw.
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