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radisch aufgesucht. Eine Zeit lang nutzte
man ihn im 17.  Jh. als Gefängnis, aber
eine vernünftige Verwendung hatte nie-
mand für das wuchtige Gebäude. Dann
kam es mehrfach zu schweren Zerstö-
rungen durch Brände und Kriege.
Ganz besonders wurde der Alcázar im
Bürgerkrieg nach einer 70-tägigen Be-
lagerung stark beschädigt. Diese tragi-
schen und traurigen Geschehnisse wur-
den später von Franco, dessen Truppen
sich im Alcázar verschanzten und sich
weigerten aufzugeben, in Filmen und
Büchern als heroische Heldentat darge-
stellt. Es gab sogar über viele Jahre eine
stramm rechte Zeitung namens „El Al-
cázar“. Die Ereignisse der Belagerung
und der Widerstand wurden im Alcázar
in einem Museum verklärt, das für Fran-
co-Anhänger fast schon eine Art nationa-
le Weihestätte war. Obwohl Franco 1975
starb und Spanien demokratisch wur-
de, konnte man dieses skurrile Museum
noch Mitte der 1980er-Jahre besuchen.
Heute sind im Alcázar eine große Bi-
bliothek und ein militärhistorisches Mu-
seum, „el Museo del Ejército“, unterge-
bracht. Dieses wurde bereits 1803 ge-
gründet und zählt damit zu den ältesten
Museen ganz Spaniens. Lange Zeit war
es in Madrid angesiedelt, wurde dann
aber nach Toledo verlegt.
µ Museo del Ejército im Alcázar, c/ Unión s/n,
Tel. 925238800, www.museo.ejercito.es,
Eintritt: 5 €, geöffnet: Do.-Di.11-17 Uhr,
mittwochs geschlossen
N El Alcázar thront über der Stadt
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