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Miguel de Cervantes - der „Vater“ des Don Quichotte
Miguel de Cervantes Saavedra zählt zwei-
felsohne zu den bekanntesten Schriftstel-
lern Spaniens, obwohl er eigentlich nicht
sehr viel veröffentlicht hat. Dafür zählt
sein Werk vom „sinnreichen Junker“ Don
Quichotte de la Mancha mit dem weltweit
bekannten Gegensatzpaar vom entrück-
ten Ritter und seinem bodenständigen
Knappen Sancho Pansa zu den bekann-
testen Romanen der Literaturgeschich-
te. Die groteske Szene, in der Don Qui-
chotte gegen Windmühlen kämpft, dürf-
te nicht nur in den deutschen Sprachge-
brauch als Metapher eingegangen sein.
Cervantes wurde am 29. Septem-
ber 1547 in Alcalá de Henares geboren,
1566 siedelte seine Familie nach Madrid
um. Schon als Schüler soll er sich litera-
risch versucht haben, aber ohne nach-
haltigen Erfolg. Deshalb musste Cervan-
tes auch Zeit seines Lebens einem Broter-
werb nachgehen. Zunächst verdingte er
sich beim Militär, nahm 1571 an der See-
schlacht bei Lepanto teil und geriet 1575
auf dem Seeweg von Neapel nach Spanien
in algerische Gefangenschaft, als Piraten
sein Schiff enterten. Erst nach 5 Jahren
konnte er freigekauft werden. Nach ver-
schiedenen Aushilfsarbeiten ging er 1587
als Steuereintreiber nach Sevilla, wo er 10
Jahre lang arbeitete. Nachdem aber Un-
stimmigkeiten bei der Abrechnung fest-
gestellt wurden, musste er ins Gefängnis
und hier soll ihm die Idee zum Roman
über Don Quichotte gekommen sein. Der
erste Teil des Romans wurde 1605 veröf-
fentlicht, der zweite Teil folgte 1615. Nur
ein Jahr später, am 23. April 1616, ver-
starb Cervantes. Das Datum wurde später
von der UNESCO zum Welttag des Buches
ausgerufen und in Spanien schenkt man
sich aus diesem Grunde am 23. April ge-
genseitig noch heute ein Buch.
118md Abb.: hj
B Museo Casa Natal
de Cervantes * [II A2]
In diesem Haus erblickte Miguel de Cer-
vantes 1547 das Licht der Welt. Der obe-
re Teil des Gebäudes ist heute dem Ver-
mächtnis des großen Dichters gewidmet.
Dort sind fremdsprachige Ausgaben
des „Don Quichotte“ ausgestellt. In den
unteren Räumen wird die Wohnsituation
einer damals durchaus gut situierten Fa-
milie dargestellt.
Draußen vor dem Gebäude befindet
sich eine äußerst stimmige Skulptur, die
sehr gut den Kern des „Don Quichotte“
wiedergibt. Auf einer Bank sitzen die
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