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en. Dies gelang relativ gut, die Stadt ent-
wickelte sich. Mit dazu bei trug auch die
Tatsache, dass Segovia an einem wich-
tigen Weg lag, an dem die Viehhändler
ihre Herden entlangtrieben. Alsbald ent-
wickelte sich ein schwunghafter Markt,
der zu einem gewissen Wohlstand in
der Stadt führte. Außerdem wuchs eine
gut gehende Textilwirtschaft heran. Aus-
gedrückt wurde der Wohlstand im Bau
prächtiger Häuser, Kirchen und auch
durch die Errichtung einer wehrhaften
Burg, dem Alcázar. Nun kamen gerne die
regionalen Herrscher und nahmen Platz
auf dem Thron. 1474 wurde Isabel, die
später la Católica („die Katholische“) ge-
nannt und gesamtspanische Herrscherin
wurde, in Segovia zur Königin von Kas-
tilien ernannt. Bis etwa Ende des 16.
Jahrhunderts ging es der Stadt recht gut.
Die Textilindustrie florierte und es leb-
ten etwa 27.000 Menschen in Segovia,
also knapp die Hälfte der heutigen Be-
völkerungszahl. Dann aber begann eine
wirtschaftlich schwierige Phase, die vie-
le spanische Orte erfasste. Ein Jahr-
hundert später zählte Segovia nur noch
8000 Einwohner. In den folgenden Jahr-
hunderten versuchte man mehrfach, die
Textilproduktion anzukurbeln, was aber
nicht mehr richtig gelang. Anfang des 19.
Jahrhunderts plünderten obendrein fran-
zösische Soldaten die Stadt, was erneut
einen herben Rückschlag bedeutete.
Im 19. und 20. Jahrhundert stabilisier-
te sich die Situation, ohne dass Segovia
zu seiner früheren politischen und wirt-
schaftlichen Blüte zurückkehren konnte.
Heute gilt die Stadt als eine angenehme
Provinzhauptstadt, die wegen ihrer his-
torischen Bauwerke gern besucht wird,
auch von vielen Madrilenen. Letztere
aber kommen mindestens genauso gern
wegen der Küche, denn Segovias Gastro-
nomie hat einen guten Ruf, vor allem we-
gen ihrer Spanferkel- und Lammgerichte.
6 Aquädukt ***
[I D2]
Der Aquädukt gilt als das besterhaltene
Bauwerk seiner Art aus der Römerzeit
in ganz Spanien. Für Segovia bedeutet
er eine überregionale Attraktion, die
gleichzeitig zu einem Wahrzeichen der
Stadt geworden ist.
Erbaut wurde er wahrscheinlich zwi-
schen der zweiten Hälfte des 1. Jahrhun-
derts und dem Anfang des 2. Jahrhun-
derts. Genauer weiß man es leider nicht,
da es keine verbindlichen schriftlichen
Zeugnisse gibt. Das gesamte Bauwerk
entstand aus 25.000 Granitblöcken, die
ohne Zement oder ähnliche Bindemittel
zusammengehalten werden. Der Aquä-
dukt transportierte Wasser aus einem
Gebirge in die Stadt und das Monument
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