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Was im Stierkampf Rang und Namen
hat, will in Las Ventas auftreten, des-
halb wird die Arena auch „Kathedrale
des Stierkampfes“ genannt. In Spanien
scherzen Stierkampffans zwar: „In Ma-
drid kann man als Torero Geld verdie-
nen, in Sevilla gibt es dafür Ruhm und
Ehre“, trotzdem kommen sie alle nach
Madrid und nicht nur des Geldes wegen!
Alle wichtigen Toreros waren hier schon
im Einsatz: Paquiri, Manolete, Curro Ro-
mero, El Cordobés, José Tomás, El Juli,
um nur einige der berühmtesten Namen
zu nennen. In all den Jahren sind übri-
gens nur zwei Todesfälle bekannt (1941
und 1964 kam je ein Stierkämpfer ums
Leben).
Stierkämpfe finden von März bis
Ende Oktober jeden Sonntag statt, ent-
weder am späten Nachmittag oder im
Sommer auch gegen Abend. Außerdem
gibt es täglich 30-minütige Führungen
durch die Arena und sie wird mittlerweile
auch für Veranstaltungen ganz anderer
Art genutzt, beispielsweise für Konzer-
te, Tennis, Kino, Zirkus und sogar zum
Eiskunstlaufen.
Zur Arena gehört auch ein Museum,
das etwa 250 Exponate zum Thema
Stierkampf ausstellt, vor allem Bilder,
Poster, Anzüge der Toreros, Skulpturen,
aber auch zum Beispiel den Kopf des
Stieres, der einen bekannten Torero tö-
tete. Draußen vor der Arena stehen ei-
nige Skulpturen, darunter auch eine zu
Ehren von Dr. Fleming, dem Entdecker
des Penizillin, was wohl Bände spricht ...
µ calle de Alcalá 237, Tel. 917251857,
www.las-ventas.com, Museum: Di.-Fr.
9.30-14.30, März-Okt. zusätzlich So. 10-
13 uhr, an Stierkampftagen 10-13 uhr,
eintritt: frei; Führungen: 10.30-14 uhr alle
30 Min., 10 €, Metro: Ventas
078md Abb.: sm
N Die Schlussphase: Matador, Stier
und das berühmte rote Tuch
wird, da dem Stier die Würde genommen
wird. Als Belohnung können dem „mata-
dor“ am Ende ein Ohr, der Schwanz oder
gar beide Ohren zugesprochen werden,
darüber entscheidet der Präsident.
Es soll an dieser Stelle keine Diskussion
geführt werden, ob Stierkampf Tierquäle-
rei ist oder eine Art Kunstform und kul-
turelle Identität. Beide Positionen sind in
Spanien vertreten. Auf den Kanarischen
Inseln wurde der Stierkampf bereits
1991 verboten. In der Region Katalonien
(„Region“ entspricht in etwa einem deut-
schen Bundesland) mit der Hauptstadt
Barcelona wurde das Tierschutzgesetz ver-
ändert. Stierkämpfe sind hier nun im Ge-
gensatz zu Madrid verboten, was die gene-
relle Gereiztheit zwischen Barcelona und
Madrid nur noch einmal befeuert hat. In
Katalonien fanden aber mit wenigen Aus-
nahmen sowieso schon lange keine „corri-
das de toros“ mehr statt. In Madrid aber
sind die Stierkämpfe nach wie vor beliebt.
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