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Stierkampfregeln
Im zweiten Teil treten die „banderille-
ros“ auf. Sie sollen dem Stier drei Paar
schlanke Lanzen, die mit bunten Bändern
geschmückt sind, in den Nacken stechen.
Damit diese stecken bleiben, sind sie mit
Widerhaken versehen. Ein sehr gefähr-
liches „Spiel“, denn die Männer laufen
auf den Stier zu, die Lanzen hoch erho-
ben über dem Kopf, stechen dann zu und
schwingen sich im letzten Moment zur
Seite, um den erwarteten Angriff des Tie-
res zu entgehen. Der Ablauf verlangt ein
großes Maß an Körperbeherrschung und
Präzision.
Die dritte Phase bestreitet dann wie-
der der „matador“. Diesmal tritt er mit
dem bekannten blutroten Tuch und ei-
nem Degen auf. Er tritt dem Stier gegen-
über und führt mit dem Tuch verschiede-
ne Bewegungen aus, die alle einen Namen
und unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
haben. All das ist nur möglich, weil der
Stier in dieser Phase schon schwer verletzt
ist. Der „matador“ muss den Stier nun zu
bestimmten Bewegungen bringen und
ihn sozusagen durch das rote Tuch füh-
ren. Dazu wird von der Musikgruppe der
„paso doble“ gespielt. Gelingen die Figu-
ren gut, geht das Publikum begeistert mit.
Schließlich manövriert der „matador“
den Stier in eine Position, in der dieser sei-
nen Kopf nach unten hält und damit den
Nacken darbietet. Nun muss der „mata-
dor“ das Tier mit einem gezielten Stoß
genau zwischen die Schulterblätter töten.
Wenn dies nicht gelingt, erscheinen sofort
die Helfer und lenken den Stier so ab, dass
dieser ständig den Kopf hin und her be-
wegt und schließlich doch stirbt oder ihm
wird ein Gnadenstoß versetzt, was aber
als Schande für den „matador“ gewertet
Man muss kein Fan von Stierkämp-
fen sein, aber wenn man eine „corri-
da de toros“ („Rennen der Stiere“) be-
sucht, dann sollten wenigstens der grund-
sätzliche Ablauf und die Regeln bekannt
sein. Grundsätzlich finden sechs Kämp-
fe pro Veranstaltung statt, wobei jeder
Torero mit seiner Equipe zweimal auf-
tritt. Jeder Kampf dauert ca. 20 Minu-
ten und besteht aus drei Abschnitten.
Zu Beginn zieht die Equipe in die Are-
na ein und erbittet vom Präsidenten der
Stierkampfveranstaltung den Schlüs-
sel, um die Tore zu den Stierkäfigen auf-
schließen zu können. Dann wird der ers-
te Stier in die Arena gelassen. Eine Equipe
besteht aus dem eigentlichen Kämpfer,
dem sogenannten „matador“ („Töter“),
den „picadores“ („Lanzenreitern“) und
den „banderilleros“ (das sind Männer
mit kleinen Stechlanzen). Alle Mitglieder
der Equipe haben jeweils ein Tuch, das
weinrot und auf der Rückseite gelb ist.
Im ersten Teil der „corrida“ geht es zu-
nächst um das „Kennenlernen“. Der Stier
hat noch seine volle Kraft, ist schnell und
die Kämpfer sind entsprechend vorsichtig.
Der „matador“ vollführt einige erste Ma-
növer. Dann treten die berittenen „pica-
dores“ auf, deren Pferde stark geschützt
sind. Die Reiter müssen sich mit ihrer
Lanze gegen den Stier verteidigen, so be-
sagt die Regel, also dürfen ihn nicht atta-
ckieren, sondern müssen ihn dazu brin-
gen, Pferd und Reiter anzugreifen. Der
„picador“ darf seinen Platz dabei nicht
verlassen: Er wird durch die beiden Krei-
se im Arenarund markiert. Diese Phase
dient dazu, den Stier zu schwächen.
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