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Real Madrid
te. Aber dann ging es bergauf. Spieler
aus dem Ausland wurden verpflichtet,
darunter die legendären Alfredo di Sté-
fano (Argentinien) und Ferenc Puskás
(Ungarn), und machten Real Madrid in
jener Phase unschlagbar. „Das weiße Bal-
lett“ wurde das Team genannt, das acht-
mal spanischer Meister wurde und fünf-
mal in Folge den europäischen Pokal hol-
te, ein Erfolg, der bis heute unerreicht ist.
Mitte der 1960er-Jahre hatten die Stars
jedoch ihren Zenit überschritten. Real Ma-
drid blieb eine Hausmacht in Spanien, ge-
wann häufig die Meisterschaft oder den
Pokal, erreichte auch das europäische Fi-
nale mehrfach, verlor aber jedes dieser Fi-
nals. Die Vereinspolitik wechselte. Mal
setzte man auf spanische Spieler, mal auf
ausländische, mal auf einen einheimi-
schen Trainier, mal nicht. Viel Geld wur-
de bezahlt, „verbrannt“, gut oder schlecht
investiert, aber einen neuen Erfolg auf eu-
ropäischer Bühne, den gab es eben nicht
- bis 1985. Da gewann man den „kleine-
ren Bruder“ der großen europäischen Tro-
phäe, den UEFA-Cup, den eine „Lichtge-
stalt“ des deutschen Fußballs namens Be-
ckenbauer mal spöttisch als „Cup der Ver-
lierer“ bezeichnet hatte. 1986 wurde dieser
Titelgewinn wiederholt, aber noch fehlte
der ganz große Erfolg, der Sieg im Wettbe-
werb der Landesmeister.
In der spanischen Liga gewann Real Ma-
drid von 1986 bis 1990 fünfmal hinterei-
nander den Meistertitel, danach allerdings
folgte eine ziemliche Durststrecke. Gleich-
zeitig schwangen sich die Erzrivalen des
FC Barcelona zu ungeahnten Höhenflü-
gen auf und holten ihrerseits viermal den
Titel in Folge. 1998 war es dann aber end-
lich soweit. Unter dem deutschen Traini-
Es darf wohl schwärmerisch gesagt wer-
den: Real Madrid ist einer der bekanntes-
ten Fußballvereine der Welt - und einer
der erfolgreichsten ebenfalls: Insgesamt
neunmal wurde der europäische Vereins-
pokal gewonnen (früher „Europapokal
der Landesmeister“, heute „Champions
League“).
Der 6. März 1902 gilt als das offizielle
Gründungsdatum, damals hieß der Ver-
ein aber noch Madrid Foot Ball Club. Doch
schon damals war die Spielkleidung genau
wie heute weiß. 1920 wurde dem Klub das
königliche Privileg zugesprochen, den Zu-
satz „Real“ im Vereinsnamen zu führen,
seitdem heißt er auch offiziell „Real Mad-
rid“. Das „Real“ haben die Madrilenen üb-
rigens nicht exklusiv, auch andere spani-
sche Vereine tragen diesen Zusatz im Ver-
einsnamen (z. B. Real Sociedad Zaragoza
oder Real Mallorca). 1928 wurde die spa-
nische Liga gegründet und bereits vier
Jahre später konnten die Madrider König-
lichen den Titel erstmals gewinnen.
Mit dem Bürgerkrieg zerfiel die Mann-
schaft und auch das Stadion wurde zer-
stört, ein Neuanfang fiel sehr schwer. Hier
zeichnete sich u. a. Santiago Bernabéu
aus, der die Dinge vorantrieb und 1943
zum Vereinspräsidenten gewählt wur-
de. Eine seiner ersten Amtshandlungen
war der Bau eines neuen Stadions mit
120.000 Plätzen, eine für damalige Ver-
hältnisse völlig verrückte Vorstellung. Es
ging aber nur langsam voran, auch sport-
lich. Real Madrid, das heute so dominie-
rend auftritt, erreichte 1947/48 nur ei-
nen 11. Platz in der spanischen Liga, das
schlechteste Ergebnis der Vereinsgeschich-
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