Travel Reference
In-Depth Information
AZCA ist ein Akronym für Asociación Mix-
ta de Compensación de la Manzana A
de la Zona Comercial de la Avenida del
Generalísimo (ungefähr: „Gemischte Ge-
sellschaft für die Kompensation des Ge-
bäudes A der kommerziellen Zone an
der Avenida des Generalisimus“), also
ein Name, der sich auf die Franco-Zeit
bezieht. In einer autofreien Zone soll-
ten hier Tausende von Büros entstehen,
kombiniert mit einem großen Freizeitan-
gebot (Bars, Geschäfte, Kinos). Ebenfalls
ein neues Projekt, das die Stadterweite-
rung nach Norden begleiten sollte. Der
Plan entstand bereits 1946, aber erst
1964 wurde er definitiv umgesetzt. Wei-
terhin war angedacht, ein Opernhaus,
eine große Bibliothek und einen weitläu-
figen Park einzurichten, was aber nicht
geschah. So richtig gut angenommen
wurde das AZCA-Viertel von den Madri-
lenen aber nie. Mit dem Torre Picasso
(157 Meter) und dem Torre Europa (121
Meter) standen hier lange Zeit die höchs-
ten Gebäude Madrids und teilweise so-
gar Spaniens.
Zwei neue bemerkenswerte und zu-
gleich umstrittene Hochhäuser entstan-
den mit den Torres KIO (114 Meter), die
auch „Puerta de Europa“ („Europator“)
genannt werden und sich an der Plaza de
Castilla befinden (Metro: Plaza de Castil-
la). Sie sind zwar nicht höher als Torre Pi-
casso und Torre Europa, aber durch ihre
leicht schräge Bauweise äußerst mar-
kant und fotogen und wurden schnell zu
einem neuen Wahrzeichen von Madrid.
Die Zwillingstürme wurden 1996 vom
KIO (Kuwait Investment Office) erbaut
und von zwei US-amerikanischen Archi-
tekten geplant. Die beiden Gebäude ha-
ben 26 Etagen und sind jeweils um 15°
Grad geneigt.
Die höchsten Gebäude stehen heute
noch weiter nördlich an der Castellana,
am neuen Bürokomplex Cuatro Torres
Business Area („Vier-Türme-Geschäfts-
zentrum“). Zwei der Gebäude erreichen
stolze 250 Meter. Sie sind damit die
höchsten Gebäude Spaniens und stellen
ein weiteres neues Wahrzeichen für das
moderne Madrid dar.
µ Metro: z. B. Colón oder Nuevos Ministerios
Ö Esculturas
al Aire Libre * [ci]
Direkt unterhalb einer Brücke findet sich
eine Freiluftausstellung mit 17 abstrak-
ten Skulpturen. Besagte Brücke über-
spannt den Paseo de la Castellana zwi-
schen calle Juan Bravo und Paseo Edu-
ardo Dato. Der Maler und Bildhauer
Eusebio Sempere hatte bereits im Jahr
1970 die Idee, den freien Platz zu nut-
zen und Passanten moderne Kunst nä-
herzubringen. Ein Jahr später begannen
die Arbeiten und ab 1972 standen hier
die ersten Kunstwerke. Eröffnet wurde
diese Ausstellung offiziell erst im Jahr
1979. Die Verzögerung resultierte aus
den Schwierigkeiten, die die Arbeit von
Eduardo Chillida machte, der eine ziem-
lich schwere Figur (6100 kg) ausgerech-
net von der Brücke hängen lassen wollte.
Dies erforderte genaue Berechnungen
und das zog sich eben hin. Die meisten
Künstler spendeten ihre Werke oder sie
schufen speziell für diesen öffentlichen
Raum eine Skulptur zum Selbstkosten-
preis. Es werden Arbeiten von einigen
der bedeutendsten Künstler Spaniens
des 20. Jahrhunderts gezeigt. So schuf
Joan Miró die Skulptur „Mère Ubu“, im
Stile halb Frau, halb Vogel, die mich im-
mer ein wenig an einen Pinguin erinnert.
Search WWH ::




Custom Search