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Stadtspaziergang 5:
Durch die Szeneviertel Malasaña und Chueca
Ausgangspunkt des Spaziergangs ist die
Metrostation „Bilbao“. Von dort geht man
zur calle Manuela Malasaña hinüber und
taucht sofort in das Viertel Malasaña Ñ
ein, das als erstes in der Ära nach Fran-
co die Unangepassten, die „Freaks“, die
Schrägen, die Neugierigen anzog. Schrille
Bars eröffneten hier, einige gibt es immer
noch und Malasaña ist ein Anziehungs-
punkt für alle, die irgendwie „anders“ le-
ben und feiern wollen.
In der calle Manuela Malasaña gibt es
noch nicht allviele Bars. Um zu diesen
zu gelangen, biegt man daher nach links
ab und geht durch die calle Ruiz hinun-
ter zum zentralen Platz des Viertels, der
Plaza Dos de Mayo. Das Denkmal am
Platz erinnert an einen Aufstand gegen
die französische Besatzung im Jahr 1808.
Heute gibt es hier sogar Kinderspielplät-
ze und die Menschen in den umliegenden
Wohnhäusern schlafen wohl auch etwas
besser, aber eine Zeit lang fanden regel-
mäßige Massenbesäufnisse statt, die unter
dem Begriff „Botellones“ (große Flaschen)
bekannt wurden. Die Situation hat sich
aber deutlich verbessert. Es gibt es den-
noch noch immer einige Urgesteine der
frühen Bar-Szene, die auf Gäste warten.
Man verlässt den Platz über die calle
San Andrés, passiert eine Kirche, über-
quert die calle de la Palma und erreicht
schließlich die calle San Vicente Ferrer.
Beide Straßen sind so etwas wie das Epi-
zentrum der Nachtlebenszene im Viertel.
Es gibt zahllose Bars, einige Restaurants
und Geschäfte. Und es wohnen hier tat-
sächlich auch noch ganz „gewöhnliche“
Menschen. Die Geschäfte lassen gegen
20 Uhr die Rollläden herunter, während
nebenan die Bars gerade aufmachen. Ein
spannendes Neben- und Miteinander,
das trotz mancher Probleme anscheinend
funktioniert.
Weiter geht es auf der calle San Vicen-
te Ferrer nach links bis zur calle Fuen-
carral. Man verlässt nun Malasaña und
geht nach rechts die calle Fuencarral hin-
unter, die sich zu einer einzigartigen Ein-
kaufsstraße gemausert hat und zumindest
teilweise zur Fußgängerzone umgestaltet
wurde.
Schließlich geht es nach links in die
calle Augusto Figueroa und man nähert
sich dem Viertel Chueca Ò . In der cal-
le Augusto Figueroa gibt es eine erstaun-
liche Vielzahl an Schuhgeschäften, des-
halb wird sie auch „Schuhstraße“ ge-
nannt. Auf der rechten Seite kommt als-
bald die Markthalle Mercado de San
Antón (s. S. 29) in Sicht. Es lohnt sich,
hier einmal einzutauchen. In der oberen
Etage warten mehrere Lokale mit Tisch-
chen direkt an der umlaufenden Galerie
auf Kundschaft. Gegenüber der Markthal-
le führt die kurze calle Barbieri zur Plaza
Chueca, wo es eine Metrostation gibt und
der Spaziergang endet.
Chueca ist das Homosexuellen-Viertel
von Madrid, wie man an den vielen Lo-
kalen, Geschäften und Pensionen mit der
bunten Regenbogenfahne unschwer er-
kennen kann. Rings um die Plaza gibt es
genügend Lokale, die praktisch alle auch
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