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Im unteren Abschnitt stehen einige sehr
beeindruckende Häuser, weshalb der
Blick auch mal nach oben gerichtet wer-
den sollte, sofern dies bei dem üblichen Ge-
drängel überhaupt möglich ist. Man pas-
siert auch ein paar Lokale und noch mehr
Geschäfte und selbst einige Hotels sind
hier zu finden. Unübersehbar rückt das
hohe Gebäude der Telefónica ins Visier,
das früher nicht nur einen symbolischen
Charakter hatte, denn hier wurden Fern-
gespräche vermittelt und man konnte in
Kabinen Auslandsgespräche führen. Das
war lange vor den Handys und in einer
Zeit, als Telefone in Haushalten eher die
Ausnahme waren. Auch deswegen gab es
viele Jahre in Madrid an fast jeder Ecke öf-
fentliche Telefonzellen, was ja heutzutage
überflüssig geworden ist. Ein halbes Jahr
lang war dieses Gebäude das höchste Eu-
ropas. Gegenüber verläuft die calle Mon-
tera und genau an der Ecke liegt seit 1981
eine Filiale von McDonald's, aber mit ei-
ner abweichenden Inneneinrichtung als
die weltweit übliche. Grund: Vorher war
hier ein Juwelier und dessen Einrichtung
sollte einfach erhalten bleiben. Neben
der Telefónica zweigt die calle Fuencar-
ral ab, die sich zu einer der interessan-
testen Shoppingmeilen der Stadt gemau-
sert hat. Schließlich wird auch einer der
größten Buchläden der Stadt passiert, die
Casa del libro (s. S. 26), ein großes, ver-
winkeltes Geschäft mit mehreren Etagen
voller Bücher. Die Häuser auf diesem Ab-
schnitt wirken teilweise etwas eleganter,
man orientierte sich beim Bau an franzö-
sischen Boulevard-Gebäuden. Ein Luxus-
Kaufhaus („Madrid-Paris“) wurde auch
eröffnet, war aber nie ein Erfolg. Dann
folgt die heute quirlige Plaza Callao. Vie-
le Menschen strömen aus der Metro nach
oben und verschwinden in den Fußgän-
gerzonen. Außerdem steht nicht weit von
hier das große Kaufhaus El Corte Inglés
(s. S. 29). Von der Cafetería im 7. Stock
hat man übrigens einen vorzüglichen
Blick auf die Gran Vía. An der Plaza Cal-
lao steht zudem ein Gebäude mit auffäl-
liger Schweppes-Werbung und außerdem
gibt es hier Kinos. Für einen Pausensnack
einfach in die Straße calle Preciados nach
rechts einbiegen, dort befinden sich etli-
che Terrassenlokale.
Von der Plaza Callao fällt die Gran Vía
leicht ab, die Häuserstruktur wandelt
sich, der Stil wird nüchterner, pragmati-
scher. Früher gab es hier mehr Kinos als
jetzt, heute sind es meist Theater, in denen
hauptsächlich Musicals aufgeführt wer-
den. Vermehrt gibt es auch wieder Loka-
le und einige haben sogar ein paar Tische
draußen stehen, kaum einen Meter von
der Straße entfernt, an denen die Autos
ununterbrochen vorbeisausen. Schließlich
wird die Plaza España Í erreicht, einge-
rahmt von zwei Wolkenkratzern, die bei-
de über 100 m hoch sind. Auf dem Platz
steht ein Denkmal zu Ehren von Migu-
el de Cervantes, dem berühmten Autor
des Romans „Don Quichotte“ (s. S. 196).
Wer jetzt noch zum Abschluss ein ruhiges
Plätzchen zum Verschnaufen sucht, über-
quert den Platz diagonal und quert dann
noch die calle de Ferraz. Auf der anderen
Straße beginnt eine weitläufige Grünan-
lage (Parque Oeste), in der sich auch der
Templo de Debot Î befindet. Zurück
fährt man von der Metrostation „Plaza de
España“.
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