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den. Damals sammelten vor allem Mo-
narchen Kunstschätze und diese sollten
nun erstmals auch der Bevölkerung vor-
gestellt werden. Ab 1814 wurden hier die
königlichen Kunstschätze untergebracht
und 1819 dann endlich das Museo del
Prado mit damals gerade einmal 311 Bil-
dern offiziell eröffnet.
Die Sammlung wuchs schnell, bereits
1828 hatte das Museum 757 Bilder,
knapp zur Hälfte von spanischen und von
italienischen Künstlern. Zunächst trug
das Königshaus die Kosten, aber als Kö-
nig Fernando VII. 1833 starb, gab es ein
ganz praktisches Problem. Die zur Verfü-
gung gestellten Bilder gehörten dem Kö-
nig und nicht dem Königshaus, waren
also persönlicher Besitz des Verstorbe-
nen. Das hatte zur Folge, dass sich zwei
Töchter um das Erbe stritten und das
Museum beinahe die Pforten schließen
musste. Aber schließlich konnte man
sich doch einigen und die Bilder blieben
im Museum. Damit sich diese Situation
nicht wiederholen konnte, wurde das Mu-
seum dann doch dem Königshaus unter-
stellt und nicht dem jeweiligen Monar-
chen. Einige Jahre später ging es dann
sogar in staatlichen Besitz über.
Während des Bürgerkrieges wurde das
Haus geschlossen und die Bilder wurden
mit Sackleinen verhüllt im Keller ver-
steckt. Obwohl einige Bomben über dem
Museumsgebäude niedergingen, blieben
die Bilder unbeschädigt. Da der Kriegs-
ausgang aber lange Zeit ungewiss war,
wurde der damals schon bekannte Ma-
ler Pablo Picasso zum Direktor des Mu-
seums berufen, um den Blick der Welt-
öffentlichkeit aufs Haus zu lenken. Ei-
nige Bilder versteckte man sogar in der
Schweiz, aber nach Kriegsende wurden
diese rasch zurückgeholt. In den 1970er-
Jahren begann der Tourismusboom und
man musste feststellen, dass das Museo
del Prado dem Ansturm kaum gewach-
sen war - auch aus sicherheitstechni-
schen Gründen nicht. Daher musste
schnell nachgebessert werden.
Mehrfach wurde das Gebäude umge-
staltet und ergänzt, zuletzt 2007. Da-
mals kam der viel diskutierte Cubo de
Moneo dazu, ein würfelförmiger Neu-
bau des Architekten Rafael Moneo, der
sich hinter dem Museum befindet und
den Kreuzgang der Kirche Iglesia de San
Jerónimo el Real Ë architektonisch ge-
schickt einbezieht.
Wichtige Künstler
im Museo del Prado
Erdgeschoss:
µ Saal 49: italienische Kunst von Raffael
µ Saal 55-B: Werke von Dürer
µ Saal 50-52-C und 60-63-B:
spanische Kunst
µ Saal 64-67: Bilder von Goya
(„Die schwarzen Gemälde“ oder auch:
„Die erschießung der Aufständischen am
3. Mai“)
Erster Stock:
µ Saal 34-38: weitere Goya-Bilder
µ Saal 40-43: Tintoretto und Tizian
µ Saal 8-B, 9-B, 10-B: el Greco
µ Saal 16, 17: Murillo
µ Saal 25-27: Tizian u. a.
µ Saal 28: Rubens, van Dyck
µ Saal 32: Goya
Zweiter Stock:
µ Saal 90-95: Goya
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