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Paseo del Prado
Ein prächtiger Boulevard unter Bäumen
ohne Schaufenster, so könnte man die-
se breite Straße beschreiben. Sie ist et-
was weniger als zwei Kilometer lang und
verläuft von der Plaza de Cibeles À bis
hoch zum Bahnhof Atocha É . Schon zur
Mitte des 19. Jahrhunderts schrieb der
französische Reisende Teófilo Gautier:
„Der Prado ist einer der schönsten Pa-
seos der Welt.“ Dabei scherzen die Ma-
drilenen, dass er heute eigentlich kein
„Paseo“ zum Lustwandeln mehr sei, son-
dern mehr ein Weg im Stil eines „Paso“,
also eine Art Schnellstraße. Die elegan-
ten Cafés, wie sie am Paseo de Recole-
tos Ó zu finden sind, würden fehlen und
viel zu viele Souvenirhändler touristi-
schen Schnickschnack verkaufen. Das
kann man sicherlich so sehen, aber den-
noch ist der Paseo del Prado eine sehr
schöne Flaniermeile.
Entstanden ist der Boulevard Mitte des
18. Jh., als diese Gegend kaum besiedelt
war. Ein kleines Bächlein floss hier ent-
lang und auf der anderen Seite waren
Gemüsefelder. König Carlos III. wollte
aber eine schicke Flaniermeile im Grü-
nen haben und die wurde dann auch ge-
baut. Stararchitekten wurden verpflichtet
und mussten die königliche Vision um-
setzen. Ein baumbestandender Flanier-
boulevard mit drei Brunnen sollte ent-
stehen, zwei an den Enden, einer in der
Mitte. Das Areal wurde Salón del Prado
genannt und 1775 wurde mit den Arbei-
ten begonnen. Zunächst musste das Ge-
lände eingeebnet werden, das Bächlein
verschwand dabei. Ventura Rodríguez
schuf die beiden Springbrunnen Cibeles
und Neptuno und einen dritten, der heu-
te im weitläufigen Parque del Retiro Ê
steht, der über weite Strecken fast par-
allel zum Paseo del Prado verläuft. Am
Paseo sind weiterhin einige palastähnli-
che Bauten (u. a. die Börse), zwei attrak-
tive Luxushotels und eben die drei schö-
nen Brunnen zu finden. Der Paseo del
Prado wurde sehr breit und mit einem
ausgesprochen großzügigen Mittelstrei-
fen unter Bäumen angelegt, auf dem
es sich noch heute vorzüglich spazieren
lässt. Entlang des Paseo del Prado be-
finden sich heute auch die drei wichtigs-
ten Kunstmuseen der Stadt, sodass der
Name des Boulevards schon scherzhaft
zu „Paseo del Arte“ („Kunst-Boulevard“)
abgewandelt wurde.
À Plaza de Cibeles ***
[F3]
Der Platz markiert den Beginn des Paseo
del Prado und gilt mit seinem markan-
ten, nachts beleuchteten Springbrunnen
mittlerweile als eines der Wahrzeichen
von Madrid.
Der Platz selbst ist als wichtiger Kreu-
zungspunkt verkehrsumtost, aber der
schöne Brunnen in der Mitte zieht vie-
le Blicke an. Erbaut wurde der Brunnen
Fuente de Cibeles bereits 1782, aber
er stand zunächst lange Zeit an ande-
rer Stelle, bevor er 1895 hierher positi-
oniert wurde. Im Zentrum sitzt die Göttin
Kybele auf einem Wagen, der von zwei
Löwen gezogen wird. Der Brunnen wurde
im Laufe der Zeit zu einem wahren Was-
serspiel umgestaltet, das nachts schön
beleuchtet wird. Nach wichtigen Siegen
J Congreso de los Diputados:
hier tagt das spanische Parlament
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