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La Latina, ein urtypischer Stadtteil
Der Name dieses Stadtteils geht auf Doña
Beatriz Galindo (1465-1534) zurück, die
eine gute Freundin der spanischen Köni-
gin Isabel la Católica (1451-1504) war
und La Latina („die Lateinische“) genannt
wurde, weil sie schon als Kind Latein be-
herrschte und später die Kinder der Köni-
gin unterrichtete. Das Viertel liegt nicht
weit vom Zentrum in südwestlicher Rich-
tung und zählt heute zu den ältesten und
ursprünglichsten Ecken der Millionen-
stadt. Es ist teilweise noch von einer mittel-
alterlichen Struktur mit größeren Plätzen
und schmalen, leicht gewundenen Straßen
geprägt, denn hier befand sich die Urzelle
von Madrid, in jenen fernen Zeiten, als die
Stadt noch arabisch geprägt war.
In La Latina findet man noch heute
ganz normales urbanes Leben, und das
nur wenige Schritte vom touristischen
Madrid entfernt. Die Straßen, Häuser,
Bars, Geschäfte sind hier zumeist etwas
„angejahrt“, denn die Gebäude stam-
men überwiegend aus dem 19. Jh. Da der
Wohnraum lange Zeit recht günstig war
und das Viertel für sein Nachtleben be-
kannt ist, findet sich in La Latina ein bun-
ter Bevölkerungsmix, aber vor allem kom-
men jeden Sonntag Tausende zum größ-
ten Flohmarkt der Stadt, dem Rastro Ú .
Kirche vorbei, außerdem erlitt das Gottes-
haus im Bürgerkrieg starke Schäden, die
in jahrzehntelanger Restaurierung wieder
ausgebessert wurden.
Von außen fällt die große Kuppel mit
den drei kleinen Türmen auf, ein eigener
großer Glockenturm fehlt. Im Inneren be-
sticht ebenfalls vor allem die Kuppel in
58 Meter Höhe, sie misst im Durchmes-
ser immerhin 33 Meter. Auch in den Sei-
tenkapellen wurden kleinere Kuppeln
eingebaut. Insgesamt ist die Basilika
reich mit Bildnissen geschmückt, so fin-
den sich hier Werke von Goya, Zurbarán
und Velázquez.
Direkt neben der Kirche öffnet sich ein
netter, kleiner Park, von dem man einen
angenehmen Fernblick hat und in dem
man auch gut eine kurze Runde ver-
schnaufen kann.
µ c/ San Buenaventura 1, Metro: La Latina,
eintritt: 3 €, geöffnet. Di.-Sa. 10.30-12.30,
16-18 uhr (sofern es keine Hochzeiten gibt)
Ö Plaza de la Paja und
Parroquía de San Andrés * [B5]
Die Plaza de la Paja ist ein eigentlich et-
was schlichter, baumbesetzter Platz, der
abends aber doch seinen Charme entfal-
tet, wenn ein paar Laternen diffuses Licht
streuen und die Terrassen der umliegen-
den Bars gut besucht sind. Der „Stroh-
platz“, so die Übersetzung des Namens,
war im 13. und 14. Jh. einer der wich-
tigsten Handelsorte der Stadt, nach der
Entstehung der Plaza Mayor Ï verlor er
aber an Bedeutung. Ursprünglich stan-
den hier auch einige herrschaftliche Häu-
ser, aber deren Bewohner zogen bis zum
19. Jh. dann doch andere Gegenden vor
und die Paläste wurden zu Wohnhäusern
für die nicht so wohlhabenden Kreise
umgestaltet.
Die Parroquía de San Andrés wurde
Ende des 12. Jahrhunderts zu Ehren von
San Andrés, einem der Apostel, im goti-
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