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Statthalters Joseph Bonaparte (1808-
1813) begann man, die Pläne auch um-
zusetzen - wenn man auch zunächst
nicht sehr weit kam. Mit der Plaza de
Oriente wollte der Franzose die Stadt
verschönern, aber andererseits sollten
auch schlicht einige Häuser abgerissen
werden, die ihm zu nahe am Königspa-
last standen. Letzteres ließ er auch an
einigen weiteren zentralen Punkten von
Madrid machen, aus denen heute sehr
schöne öffentliche Plätze geworden sind,
so z. B. die Plaza de Santa Ana [D4] im
Literatenviertel Huertas Ü . Bonaparte
wollte freiere Flächen haben, um Sol-
daten besser aufmarschieren lassen zu
können und freiere Schussfelder zu ha-
ben. Die Madrilenen, noch nie faul im
Vergeben von Spitznamen, nannten ihn
daher auch gleich Pepe Plazuelas (frei
übersetzt „Josef Platzbauer“).
Sehr viel später, also nach Abzug
der Franzosen, wurden die Umbauplä-
ne für die Plaza de Oriente dann über-
arbeitet und ab 1841 erfolgte tatsäch-
lich die Umsetzung durch die wieder in
Amt und Würden weilenden spanischen
Könige. An dem Platz gibt es eine klei-
ne Grünfläche mit einem Reiterstand-
bild von König Felipe IV. (1605-1665),
einige elegante Cafés mit sehr schöner
Terrasse und etwas im Hintergrund das
Opernhaus Teatro Real (s. S. 50). Die-
ses Gebäude hat eine lange Leidensge-
schichte hinter sich, brannte einmal ab
und flog im Bürgerkrieg sogar in die Luft,
da es als Pulverlager zweckentfremdet
wurde, aber seit 1997 ist es nach ei-
nem umfassenden Umbau nun ein tolles
Opernhaus.
Über den Platz verteilt stehen außer-
dem 20 Marmorstatuen ehemaliger
spanischer Herrscher. Die Statuen soll-
ten ursprünglich auf dem Dach des Pa-
lacio Real Ó platziert werden, waren
aber schlicht zu schwer. Nun stehen ei-
nige hier - fünf westgotische und 15
aus den Anfangsjahren der christlichen
Wiedereroberung -, andere wurden in
die Heimatorte der jeweiligen Herrscher
transportiert.
µ Metro: Ópera
Taberna del Alabardero
R122 [B3] Taberna del Alabardero €€ ,
calle Felipe V. 6, Metro: Ópera, Tel.
915472577, geöffnet: Rest. 13-16,
21-24 uhr, Bar durchgehend ab Mit-
tag. Sich direkt an der Plaza de Oriente
befindendes Cafés, in dem man sehr
schön sitzen kann, das sich diese privi-
legierte Lage aber auch bezahlen lässt.
in dem sehr beliebten Lokal mit Res-
taurantbereich, Bar und großer Terras-
se wird Hausmannskost mit galicischer
Note serviert und es gibt auch hervor-
ragende tapas. Betrieben wird das
Lokal von den Besitzern des Café de
Oriente (s. S. 43).
Õ Basílica de
San Francisco el Grande * [A5]
Die gewaltige Kirche am Rande des Vier-
tels La Latina steht an der Stelle, wo Franz
von Assisi 1217 eine kleine Pfarrei grün-
dete. Nachdem der Königsthron 1561
nach Madrid verlegt wurde, bekam diese
ursprünglich sehr kleine Kirche mehr Be-
deutung. 1760 wurde sie vergrößert und
in eine neoklassizistische Basilika umge-
wandelt. 1835 wurde sie dann säkulari-
siert und erst 1965 erneut geweiht. Die
langen Jahre gingen nicht spurlos an der
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