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Abstecher zur maurischen Stadtmauer
Direkt links neben der Kathedrale führt die Stra-
ße Cuesta de la Vega etwas steiler nach unten
zum umzäunten Parque de emir Mohamed i.
[A4]. Dort sind Reste der ehemaligen Stadtmau-
er (etwa 120 Meter) aus der maurischen zeit
(9. Jh.) zu finden, außerdem einige Erklärungs-
tafeln und ein Modell, wie es hier mal ausge-
sehen hat. es ist vielleicht ein wenig schwierig,
sich heute eine Stadtmauer vorzustellen, die den
damaligen (viel kleineren) Ort vollständig um-
schloss, aber so war es. Vom Fluss aus betrach-
tet, mussten potenzielle Angreifer also erst eine
recht steile Anhöhe erklimmen und dann stand
oben besagte Mauer im Weg.
Heute sind natürlich nur noch Fragmen-
te zu finden, aber man kann sagen, dass die-
se zu den ältesten archäologischen Funden
von Madrid zählen. Man ging nicht immer pfleg-
lich mit der eigenen Historie um. Früher wur-
den die Steine kurz und schmerzlos für den Bau
von Häusern und Kirchen zweckentfremdet. So
ist bekannt, dass sie z. B. für den Bau der Ca-
pilla de San isidro (Paseo del Quince de Mayo
62) genutzt wurden. Oben an der Straße bei der
Kathedrale wurde eine Garage (calle de Bailén
12) noch in den 1970er-Jahren zu einem klei-
nen Teil mit Steinen dieser Mauer erbaut. Diese
„umfunktionierung“ mag man noch verstehen,
aber dass sich in den 1990er-Jahren archäo-
logische Funde sogar ganz einfach „in Luft auf-
lösten“, das verwundert dann doch.
R Der Parque de Emir Mohamed I.
birgt Reste der alten Stadtmauer
051md Abb.: sm
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