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aber auch Giacometti und Francis Bacon
bildete sich eine neue Richtung heraus:
der New Realism oder das Figurative
Painting. Die Bay Area Figurative Pain-
ters - vor allem Richard Diebenkorn, Da-
vid Park und Elmar Bischoff - traten in
Konkurrenz zu Ostküstenmalern wie Pol-
lock und de Kooning .
Beinahe gleichzeitig schlug die Kunst
eine andere Richtung ein, ausgelöst
durch die Beat-Bewegung der 1950er-
Jahre. Unruhe, Rastlosigkeit und Identi-
tätssuche gipfelten in einer neuen Funk
Art. Die Musiker Dave Brubeck und Char-
lie Parker, der Schauspieler James Dean
und Autor Samuel Beckett wurden zu viel
bewunderten Heroen, asiatische Philoso-
phie und Buddhismus zu neuen Religio-
nen. Homosexuelle Künstler bekannten
sich zu ihrer Andersartigkeit, Literaten
wie Ginsberg und Kerouac predigten ein
unbeschwertes Leben und freie Liebe
und in der „Six Gallery“ (3119 Fillmore
St.) wurde ausgestellt, was gefiel. „Visual
Poetry“ hieß die Devise, die oft als „Life
is Art“ - „das ganze Leben ist Kunst“ -
interpretiert wurde und damit die Bedeu-
tung von Kunst an sich in Frage stellte.
Während an der Ostküste Künstler wie
Robert Rauschenberg und Jasper Johns
Clyfford Still und
seine „picture books“
Clyfford Still sah seine Bilder als komple-
xe Einheiten, aussagekräftig, ohne etwas
zu symbolisieren oder Figürliches darzu-
stellen. Umso schwieriger verständlich
sind die überdimensionierten Werke des
Malers für den „normalen Kunstbetrach-
ter“: Drei oder vier wellige Streifen senk-
recht nebeneinander gestellt, in knalligen
Kontrasten, willkürlich hingespritzt er-
scheinende monochrome Graffitiflecken
auf weißer Leinwand - oder noch schlim-
mer: „Black Canvases“, schwarze Bilder.
Still war der berühmteste in der Bay
Area tätige Künstler und - wie der be-
kanntere Jackson Pollock - ein Hauptver-
treter des Abstrakten Expressionismus.
Geboren 1904 in einem kleinen Ort in
North Dakota, verbrachte Still seine Ju-
gend unter einfachsten Lebensbedingun-
gen überwiegend in Alberta, Canada. Mit
21 Jahren kam er nach New York, besuch-
te das Metropolitan Museum und brach
sein Universitätsstudium schon nach einer
Stunde wieder ab, mit der Begründung,
das sei Zeitverschwendung. Acht Jahre
später studierte Still dann an der Spokane
University, verdiente seinen Lebensun-
terhalt als Kunstlehrer und erwarb sein
Master's Degree am Washington State
College in Pullman, wo er bis 1941 als Do-
zent tätig war.
Inzwischen verheiratet, zog Still im sel-
ben Jahr in die Bay Area und arbeitete auf
einer Werft in Oakland. Es folgte eine Zeit
des Pendelns zwischen San Francisco und
New York und erste Ausstellungen und
Lehrtätigkeiten an verschiedenen Hoch-
Funk Art und Eggheads
Robert Arneson (1930-1992) war
Kunstlehrer an der UC Davis und Funk-
Art-Vertreter im Bereich der Keramik im
Großformat. Er schuf Skulpturen und Por-
träts in glasiertem, bunt bemaltem Ton -
bevorzugt von sich selbst - und wurde
bekannt für seine Eierköpfe (Eggheads).
Berühmtheit erlangte seine Büste von
Ex-Bürgermeister George Moscone.
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