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1926 ist diese auf dem Russian Hill be-
heimatet. Die Monopolstellung endete
1907, als das California College of Arts
& Crafts in Berkeley entstand, gefolgt
von der Art Gallery Oakland (1920), dem
heutigen Oakland Museum. Diese Kunst-
institutionen sind bis heute maßgeblich
an der Entwicklung der Kunst- und Kul-
turszene in der Bay beteiligt.
Im Zuge der Depression in den
1930er-Jahren kam eine Kunstrichtung
auf, die sich kritisch mit sozialen Proble-
men auseinandersetzte, der sogenann-
te „Social Realism“. Hauptvertreter war
der Mexikaner Diego Rivera, der mit sei-
nen temperamentvoll-farbigen Wandbil-
dern soziale und politische Missstände
anprangerte. Er hatte 1930 den Auftrag
erhalten, ein Wandbild für die Califor-
nia School of Fine Arts anzufertigen, und
blieb in der Stadt, um weitere Werke für
die Weltausstellung auf Treasure Island
anzufertigen. Er hatte auch Einfluss auf
die Ausmalung des Coit Tower im Rah-
men eines Arbeitsprogramms der US-Re-
gierung. 25 Künstler schufen unter Regie
des Malers Bernard Zakheim sehenswer-
te Wandbilder mit realistischen Szenen.
Etwa gleichzeitig förderte der Deutsche
Hans Hofmann, Lehrer an der University
of California, die Entstehung der Berke-
ley School of Painting. Diese Richtung,
auch „Berkeley Avantgarde“ genannt,
kennzeichnete ein ausgeprägter Regio-
nalismus und eine bewusst unpolitische
Haltung. Abstrakte Maler wie Lucien
Labaudt oder Sargent Johnson sowie
Jean Varda - ein Individualist, der auf ei-
nem Hausboot in Sausalito wohnte - ge-
hörten zu dieser Gruppe.
Ins Jahr 1935 fiel die Gründung des
San Francisco Museum of Modern Art Ô ,
damals noch unscheinbar im Oberge-
schoss des Veterans Building unterge-
bracht. Im Handumdrehen avancierte
dieses Haus, auch dank der engagierten
ersten Direktorin Grace Louise McCann
Morley (1900-1984), die bis 1960 das
Museum leitete, zusammen mit dem de
Young Museum Ú zu einem der wich-
tigsten Schauplätze moderner Kunst.
Während der 1940er-Jahre existierte in
San Francisco eine kleine, aber aktive
Künstlergemeinde mit sehr individuel-
len Vertretern, die abgesehen von dem
Einfluss, den Picasso und der Kubismus
ausübte, wenig verband.
Abstrakter Expressionismus
Erst Clyfford Still, der ab 1943 als Künst-
ler in San Francisco tätig war, kommt das
Verdienst zu, die Bay Area in der Kunst-
szene zu einer festen Größe gemacht zu
haben. Als Künstler und Lehrer an der
California School war er ebenso einfluss-
reich wie er ein unnachahmlicher Einzel-
gänger blieb. Er avancierte zum West-
küstenpendant des New Yorkers Jack-
son Pollock und prägte den Begriff des
Abstrakten Expressionismus wesentlich
mit. Ende der 1940er-Jahre war dieser
Stil von New York aus in die Bay Area
übergeschwappt.
„Avantgarde der 1940er“ nannte man
die Künstlergruppe, die sich selbst als
„Missionare“ oder „Pioniere“ bezeichne-
te und sich ganz der Neuerung und der
F Cupid's Span heißt ein Kunstwerk von
Claas Oldenburg und Coosje van Brug-
gen am Embarcadero Ó
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