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densdemos und erster Studentenstreik an
der San Francisco State Uni im Jahr 1968.
1969: Indianer des AIM (American Indian
Movement) besetzen bis 1971 die ehema-
lige Gefangeneninsel Alcatraz und betreiben
den berühmten Radiosender „Radio Free Al-
catraz“. Sie wollen auf die missliche Lage der
Ureinwohner aufmerksam machen.
1973: Der erste BART-Zug fährt unter der Bucht
von San Francisco nach Oakland. Ab 1974
regelmäßiger Betrieb der Schnellbahn, die
heute die ganze Bucht bedient.
1977: Über 300.000 Menschen nehmen an
der ersten Gay Freedom Day Parade teil.
1978: Ermordung des populären und libera-
len Bürgermeisters George R. Moscone und
des homosexuellen Stadtrats Harvey Milk.
Das milde Urteil 1979 hat Demos und Unru-
hen zur Folge.
1980: Dianne Feinstein wird als erste Frau zum
Bürgermeister gewählt. Ein Erdbeben der
Stärke 5,8 erschüttert die Bay Area.
Februar 1982: Die Footballmannschaft San
Francisco 49ers gewinnt erstmals den Super
Bowl (Meistertitel) und Joe Montana, Spiel-
macher des Teams, wird als der neue Held
der Stadt gefeiert. Weitere Meistertitel folgen
1984, 1988, 1989, 1994.
1989: Der sportliche Höhepunkt der Bay Area -
das Baseballfinale zwischen den Oakland
A's und den San Francisco Giants - endet
mit einem Schock: Ein Erdbeben der Stärke
7,1 erschüttert am 17. Oktober die Bucht.
Elf Menschen sterben, zahlreiche Häuser
und ein Teil der San Francisco-Oakland Bay
Bridge stürzten ein. Schon zwei Wochen spä-
ter wird die Finalserie wieder aufgenommen:
Die A's werden Champion.
1991: Der Embarcadero Freeway wird abgeris-
sen - ein Sieg für die Gegner unkontrollierten
Straßenbaus. Bereits 1958 hatten die Be-
wohner mit der Freeway Revolt den Bau einer
doppelstöckigen Autobahn gestoppt.
Der „Kaiser von Amerika“
Joshua A. Norton (1819-80) war zu-
nächst ein Immigrant wie viele ande-
re. Geboren in London und aufgewach-
sen in Südafrika, suchte er während der
Goldgräberzeit in Kalifornien sein Glück
- vergeblich. Fehlspekulationen führten
zum Bankrott - und er verschwand wie-
der. 1859 tauchte Norton in einer Fan-
tasieuniform wieder auf und ernannte
sich „auf Wunsch einer großen Majori-
tät der Amerikaner zum Kaiser der Ver-
einigten Staaten“. Diese Proklamati-
on schickte er an alle lokalen Zeitungen
und das „San Francisco Bulletin“ druck-
te die Nachricht als Gag ab. Kurz dar-
auf erweiterte er seinen Titel: „Norton
I., Emperor of the United States and Pro-
tector of Mexico“.
In jeder anderen Stadt hätte man über
dieses Faktotum gelacht, nicht so in San
Francisco: Emperor Norton wurde zur
stadtbekannten Persönlichkeit, erhielt
Geldspenden, wurde zu Festen und Bäl-
len eingeladen und lebte in gebühren-
dem Prunk - ohne selbst einen Cent zu
besitzen. Als Kaiser fordert er u. a. den
Bau von Brücken, eine stadtweite Gas-
beleuchtung sowie die Aufstellung ei-
ner Riesentanne auf dem Union Square.
Von Zeitgenossen belächelt, wurde man-
che Idee später sogar umgesetzt. Als der
beliebte Sonderling 1880 starb, wurde
sein Begräbnis als Staatsakt zelebriert
- und bis heute gedenkt die Stadt am To-
destag, dem 7. Januar, ihrem „Kaiser“.
F Kunst in San Francisco ist vielseitig,
bunt und etwas skurril
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