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grundbesitzer (Rancheros) profitieren, die
dezimierten Ureinwohner leben in Armut.
1835: William Richardson, englischer Kauf-
mann und Kapitän, erbaut das erste Holz-
haus in der späteren Grant Avenue. Er nennt
den Ort Yerba Buena und mexikanische
Familien aus der damaligen Hauptstadt
Monterey siedeln sich an.
1846: Im Krieg der USA gegen Mexiko wird
kurzzeitig die Unabhängige Republik Kali-
fornien in Sonoma ausgerufen, am 9. Juni
1846 besetzen jedoch amerikanische
Truppen Yerba Buena.
1847: San Francisco wird offizieller Name
des 450-Seelen-Dorfs.
Ab 1849: Der Goldrausch überrollt nach den
Funden bei Sacramento (1848) Kaliforni-
en. Die „49ers“ überschwemmen die vor-
mals unbedeutende Siedlung, deren Hafen
schlagartig an Bedeutung gewinnt. Die Be-
völkerungszahl steigt innerhalb nur eines
Jahres auf 25.000 Einwohner an. Einer der
vom Goldrausch angelockten Immigranten,
der aus Bayern stammende Levi Strauss,
„erfindet“ in San Francisco die Jeans.
1850: Im selben Jahr, in dem Kalifornien ame-
rikanischer Bundesstaat wird, wird San Fran-
cisco als Stadt anerkannt und entwickelt
sich zum Hauptort des Gold Country. Anfang
1850 leben mehr als 30.000 Menschen in
der Stadt, Grundstücksspekulation, Prostitu-
tion und Kriminalität blühen v. a. im Hafen-
viertel, der Barbary Coast. Zugleich entwi-
ckelt sich die Stadt zum zweiten Finanzmarkt
neben New York und zur zweiten Kulturhaupt-
stadt nach Boston.
1853: Trotz des abflauenden Goldrauschs ex-
pandiert San Francisco weiter und bleibt
auch nach der Wahl Sacramentos zur Haupt-
stadt (1854) Zentrum Kaliforniens. Der Gold-
rausch wird von Silberfunden in Nevada
abgelöst.
1859-1880: „Regierungszeit“ des „Kaisers
von Amerika“, Emperor Norton I. (s. S. 78).
1869: Die erste Eisenbahnlinie verbindet
Kalifornien mit dem Osten. Leland Stanford
ist einer der Gründer der Central Pacific Rail-
road. Die für ihren Bau angeworbenen chi-
nesischen Arbeiter initiieren die Entstehung
Chinatowns.
1879: Forciert durch eine Literatengruppe um
Henry George, Ambrose Bierce und Frank
Norris wird San Francisco zur Stadt der Arbei-
terbewegung und zur Hochburg des Sozialis-
mus. Jack London (1876-1916), klassen-
bewusster Proletarier und militantes Mitglied
der sozialistischen Partei, arbeitet mit Upton
Sinclair, dem Anführer der Linksbewegung,
zusammen.
1906: Ein schweres Erdbeben bremst Wohl-
stand und Boom abrupt. Vier Fünftel der
Stadt werden bei den Großbränden zerstört,
viele Menschen sterben, noch mehr werden
J Zu Zeiten des Goldrauschs nannte
man das Rotlichtviertel der Stadt
„Barbary Coast“, heute erinnert
ein Trail an alte Zeiten
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