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Marin Organic - „Bio“ auf dem Vormarsch
„Etwa 30 % aller Landwirte und Erzeuger
im Marin County sind Mitglied unserer
Organisation“, erklärt Helge Hellberg, Ge-
schäftsführer und Begründer von Marin
Organic, nicht ohne Stolz. In der Tat hat
es die Firma in gerade einmal fünf Jah-
ren geschafft, in dem Landkreis nördlich
von San Francisco ökologische Landwirt-
schaft aus dem Schattendasein herauszu-
befördern. Der gebürtige Hamburger hat
in Point Reyes Station nicht nur eine neue
Heimat, sondern auch eine neue Lebens-
aufgabe gefunden. „Es gibt noch viel zu
tun“, meint er. Ziel des Zusammenschlus-
ses sei, das gesamte Marin County auf
ökologische Landwirtschaft umzustellen.
Schon jetzt aber gilt dieses Stück Erde zwi-
schen San Francisco, Sausalito und dem
Sonoma County nicht mehr „nur“ als Na-
tur- und Outdoorparadies, sondern zählt
auch zu den wegweisenden ökologisch-bio-
logisch produzierenden Regionen in den
USA.
Diese Entwicklung hat zweifellos viel
mit der Nähe zu San Francisco zu tun.
Die San Franciscans setzen seit Jahren auf
Bioprodukte, hohe Qualität und gesun-
de Ernährung und scheuen sich nicht, et-
was mehr Geld dafür auszugeben. Im Ma-
rin County leben andererseits Menschen,
für die Umweltschutz und ökologische Le-
bensweise keine leeren Floskeln sind, son-
dern wo, statt große Reden zu schwingen,
Ideen realisiert werden. Kein Wunder,
dass nicht nur die Slow-Food-Bewegung
auf diesen Landkreis aufmerksam wur-
de, sondern sogar Prince Charles, der die
Region 2005 besuchte und Marin Organic
und die zugehörigen Betriebe als Muster-
beispiel der ökologischen Bewegung ken-
nen- und schätzen lernte.
Läden, Bauernmärkte, Restaurants,
Käsereien, Landwirte, Fischer - sie alle
sind Mitglieder von Marin Organic. Doch
vor der Aufnahme gilt es, die in Kalifor-
nien strengen staatlichen Auflagen für
einen Biobetrieb zu erfüllen. „Wir sind
kein Prüforgan“, erklärt Hellberg, „wir
verstehen uns lediglich als Interessens-
vertretung der Erzeuger und Landwirte.
Wir machen ihre Produkte bekannt und
möchten für andere Regionen als Vorbild
fungieren.“
Ist man in der San Francisco Bay unter-
wegs, sollte man auf die Produkte mit dem
Siegel von Marin Organic achten. Es gibt
sie nicht nur beim Erzeuger oder Land-
wirt selbst, sondern auch auf Bauern-
märkten wie dem in Point Reyes Station
oder im Ferry Building Ä in San Francis-
co und auch viele Restaurants verwenden
sie. Da sind die Käse der Cowgirl Creame-
ry und der Blauschimmelkäse der Farm-
stead Creamery, die Austern der Drakes
Bay Oyster Farm oder das lange abgehan-
gene Fleisch von frei laufenden und nur
mit Gras gefütterten Angusrindern. Und
es sind Leute wie der Landwirt Kevin Lun-
ny, der in der Austern- und Rinderzucht
neue - besser gesagt, alt-bewährte - Wege
geht und zu einem der Vorzeige-Biobau-
ern der USA geworden ist, die die Biobe-
wegung in Nordkalifornien zum Erfolg
machen.
µ Infos: www.marinorganic.org und
www.eatwellguide.org
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