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Entdeckungen in der Bay Area
Angesichts der Ausstrahlung San Fran-
ciscos hat es die Tourismusindustrie
schwer, die jenseits der Bay gelegenen
Städte, deren Bevölkerungszahlen zu-
sammengenommen die von San Fran-
cisco deutlich übersteigen, Besuchern
schmackhaft zu machen. Auch wenn
San Francisco allein genug Besichti-
gungsmöglichkeiten für mehrere Wo-
chen bietet, ist ein Sprung über die Bay
wärmstens zu empfehlen. Unberührte
Natur wechselt hier mit Nutzland ab, fei-
ne „Schlafstädte“ mit großen Metropo-
len und parkartig angelegte Universitä-
ten mit ausgedehnten Industriezentren.
Genau genommen, gliedert sich die
Bucht von San Francisco in zwei Teile:
die San Francisco Bay im Süden und
die San Pablo Bay im Norden. Touris-
tisch interessant sind die Metropolen
Oakland und Berkeley mit der Univer-
sity of California an der East Bay, die
Stanford University und San Jose im Sü-
den sowie die Hausbootidylle Sausalito
im Norden - alle leicht mit öffentlichen
Nahverkehrsmitteln (s. S. 320) von San
Francisco aus erreichbar. Für eine Er-
kundungstour rund um die Bucht, insbe-
sondere für einen Abstecher in das im
Norden liegende Wine Country und ins
Marin County ist hingegen ein Auto von
Vorteil. Naturfreunde kommen im Marin
County mit großteils unbesiedeltem Na-
turland (GGNRA, s. S. 178) wie um den
Mount Tamalpais oder die Point Reyes
National Seashore an der Pazifikküste
voll auf ihre Kosten. Im Folgenden kann
lediglich auf die Highlights der Bay Area
hingewiesen werden, mit denen sich die
Attraktivität der Region jedoch beileibe
nicht erschöpft.
> Oakland
und die East Bay ** [Karte II/IV]
Die San Francisco-Oakland Bay Bridge
stellt die Hauptverbindung zwischen
„The City“ und der East Bay dar. Mit der
spektakulären Downtown-Kulisse im Rü-
cken passiert man auf der Fahrt auf der
Interstate 80 erst Yerba Buena Island
und dann das über eine schmale Land-
enge verbundene, 1936/37 künstlich
aufgeschüttete Treasure Island.
Die Ohlone-Indianer hatten Yerba Bue-
na Island als Erste besiedelt und wohl
nicht nur wegen der „guten Kräuter“. Die
Insel fungierte als Ziegenweide und wur-
de 1895 in „Goat Island“ umbenannt,
dann mit der Weltausstellung auf dem
benachbarten Treasure Island in „Yerba
Buena Island“. Lange militärisch genutzt,
wurde sie 1996 zur zivilen Besiedelung
freigegeben.
1939/40 wurde Treasure Island an-
lässlich der Golden Gate Internatio-
nal Exposition als Arbeitsbeschaffungs-
maßnahmen während des New Deal,
einer von F. D. Roosevelt initiierten Wirt-
schafts- und Sozialreform, angelegt und
im Zweiten Weltkrieg als Navy-Stütz-
punkt ausgebaut. Bis 1997 betrieb die
Marine hier ihr Hauptquartier, dann dau-
erte es bis 2010, ehe ernsthafte Pläne
für ein „Treasure Island Redevelopment“
auf den Tisch kamen. Geplant sind 8000
Wohnungen, zu einem Drittel für Mittel-
bis Wenigverdienende, dazu soll eine
entsprechende Infrastruktur mit Läden,
Hotels, Vergnügungseinrichtungen und
Parks sowie einer Promenade geschaf-
fen werden und so ein eigenständiges
Neighborhood entstehen.
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