Travel Reference
In-Depth Information
Ø Golden Gate
Park *** [Karte I/be]
Der Golden Gate Park gehört ebenso un-
trennbar zu San Francisco wie die gleich-
namige Brücke oder die Cable Cars. Der
Park ist die „gute Stube“ der Stadt, in der
sich v. a. sonntags die San Franciscans
tummeln. Rasenflächen und Seen, Gär-
ten und Wälder, Spielplätze und Freilicht-
bühnen, Picknick- und Sportplätze, Rad-
und Spazierwege schaffen ideale Be-
dingungen für Erholungssuchende und
Aktive. Ein japanischer Garten und meh-
rere hochrangige Museen sowie Konzer-
te u. a. Veranstaltungen im Sommer ver-
leihen dem Park über den puren Freizeit-
wert hinaus Bedeutung.
Der Golden Gate Park ist mit rund
4 km² - rund 5 km Länge und 800 m
Breite - größer als der New Yorker Cen-
tral Park. Er erstreckt sich zwischen Pa-
zifik (Westen) und Stanyan St. (Osten),
Lincoln Way (Süden) und Fulton St. (Nor-
den). Bis 1866 befanden sich hier un-
fruchtbare Sanddünen, dann wurde
Frank McCoppin Bürgermeister von San
Francisco und beschloss, einen Park an-
legen zu lassen. 1870 begannen die Ar-
beiten - entgegen dem Rat des Parkspe-
zialisten Law Olmsted - an dem nur ei-
nen Block breiten Panhandle im Osten.
Aufgrund des spärlichen Bewuchses hat-
te die Anlage schnell den Spitznamen
„The Great Sand Park“ weg.
Doch McCoppin gab nicht auf und be-
auftragte den 24-jährigen William Ham-
mond Hall mit einer topografischen Un-
tersuchung, die innerhalb eines halben
Jahres in einem Plan mündete. 1871
wurde Hall als Lohn zum Superintenden-
ten des Parks ernannt, eine Funktion, die
der aus Maryland stammende Militärin-
genieur bis 1876 innehatte. Seine Wei-
gerung, das Gelände komplett einzueb-
nen, kostete ihn letztendlich den Posten.
Halls Entwurf war von Olmsteds Cen-
tral Park in New York inspiriert, der 1873
eröffnet worden war. Er bestand wie die-
ser aus einem Gefüge von Tälern und
Hügeln, jeweils speziellen Zwecken, z. B.
Polo oder Baseball, dienend. Hall strebte
einen „natürlichen“, vielseitig nutzbaren
Erholungspark an. 1873 war der heuti-
ge Kennedy Drive bis zum Ocean Beach
fertiggestellt, 1874 entstand das Casino
mit Speisesaal und Gästezimmern - ein
beliebter Treffpunkt. Dann ging jedoch
das Geld aus und erst 1886 konnte der
schottische Gartenarchitekt John McLa-
ren (1887-1943) als neuer Superin-
tendant den Park weiter ausbauen und
pflanzte Monterey-Kiefern, Zypressen
und Eukalyptus an. Die Grünfläche - der
größte künstlich angelegte Park der Welt
- nahm unter McLaren Gestalt an. Er
hatte sich ganz seiner Aufgabe verschrie-
ben und lebte bis 1943, als er schließ-
lich mit 96 Jahren starb, in der McLaren
Lodge auf dem Gelände.
Im Laufe der Jahre durchlief der Park
verschiedene Phasen. So hatten 1871
bis 1882 nur Reiche mit Pferdekutschen
Zugang zu dem damals noch spärlich
bepflanzten Park, in dem große Gesell-
schaftsereignisse stattfanden. 1883 ge-
langte dank einer neuen Cable-Car-Linie
auch die Mittelklasse hierher und 1920
ermöglichte die Park & Ocean Railway
direkten Zugang zum Ocean Beach und
der Park wurde Territorium der Fußgän-
ger. Im Osten entstand ein exotischer
Garten und Wochenendunterhaltung
wurde populär. 1920 bis 1960 wurden
weitere Freizeitmöglichkeiten geschaf-
fen und damit sportliche Menschen an-
Search WWH ::




Custom Search