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Die Beat Generation
„They danced down the streets like dingle-
dodies, and I shambled after as I've been do-
ing all my life after people who interest me,
because the only people for me are the mad
ones, the ones who are mad to live, mad
to talk, mad to be saved, desirous of eve-
rything at the same time, the ones who ne-
ver yawn or say a commonplace thing, but
burn, burn, burn, like fabulous yellow Ro-
man candles exploding like spiders across
the stars and in the middle you see the blue
centerlight pop and everybody goes, Aww!'“
(Jack Kerouac, On the Road, 1957).
Aus allen Ecken der USA strömten sie in
„The City“, die Dichter und Denker, Auto-
ren und Musiker, die Verrückten und Nor-
malen. Sie versammelten sich in North
Beach und träumten von einer neuen, bes-
seren Gesellschaft. Das war in den 1950er-
Jahren, und Leute wie Jack Kerouac, des-
sen Kultroman „On the Road“ später zur
Pflichtlektüre eines jeden Beatniks wurde,
Allen Ginsberg oder Lawrence Ferlin-
ghetti sollten mit ihrem neuen, individu-
ellen Stil prägend für die Entwicklung San
Franciscos zur literarischen Hauptstadt
Kaliforniens werden. Gerade Ginsberg,
Dichter und einer der Hauptvertreter der
Beat Generation, galt zugleich als einer
der schärfsten Gegner des amerikanischen
Gesellschaftssystems und als Hauptfigur
der Literatenbewegung „San Francisco
Renaissance in Poetry“. Ferlinghetti hatte
1953 den City Lights Bookstore (s. S. 27)
als Treff der Avantgarde gegründet und
verlegte deren Werke, während er selbst
Gedichte schrieb. Der Versuch der Polizei,
1957 die Verbreitung von Ginsbergs aufse-
henerregendem Gedicht „Howl“ (1956) zu
verhindern, bewirkte, dass das „Beatnik
Movement“ international bekannt wurde.
Die Nachkriegsjugend hatte sich in den
1950er-Jahren zu einer Gegenkultur ver-
eint, der eine Ablehnung alter Werte und
Konventionen, ein Brechen mit existie-
renden Tabus gemeinsam war. Schwarz,
Rot und Weiß waren die Lieblingsfarben
- Weiß wie die Drogen, Schwarz wie die
Kleidung und der Kaffee und Rot wie der
Wein. Es war eine „Night Creature Cul-
ture“, denn das Leben der Bärtchen und
Baskenmützen tragenden jungen Männer
und der bevorzugt schwarz gekleideten
blassen Mädchen spielte sich nachts ab.
Radikaler Individualismus, unbe-
herrschter und subversiver Lebensstil mit
Partys, Drogen und freier Liebe, Ekstase
und östlichen Religionen wurde zum Ven-
 Washington Square ** [F2]
„There is no beach like North Beach“
heißt das Motto rund um den Washing-
ton Square und hier schlägt das Herz des
Viertels. North Beach hatte und hat zahl-
reiche prominente Bewohner und Fans,
z. B. Joe DiMaggio, Allen Ginsberg oder
Lawrence Ferlinghetti, in dessen Buch-
handlung berühmte Literaten ein- und
und ließ als reicher Wohltäter 1912 die
Halle als Treffpunkt für seine Landsleute
bauen. Der mit üppigen Terrakotta-Orna-
menten versehene Ziegelbau wurde als
„Casa Coloniale Italiana“ bekannt. Im In-
neren sind die große Halle mit Trompe-
l'Œil-Bemalung und die Fotoausstellung
im Italian Heritage Room sehenswert
(Zutritt nur während der Vorstellungen).
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