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In den 1950er-Jahren entdeckten
Beatniks und andere Aussteiger das
mietgünstige Viertel - Relikte dieser
Zeiten sind der City Lights Bookstore
(s. S. 27) und das Vesuvio Cafe (s. S. 49)
- und nach und nach wurde das rein ita-
lienische Element verdrängt.
Heute sucht man vergeblich nach ei-
nem „beach“, doch noch in den 1850er-
Jahren reichte das Wasser tatsächlich
bis hierher. Erst die Versandung und Be-
bauung der Bucht verschob die Uferlinie
weiter nach Norden und Osten. Einst Ar-
beiter- und Industrieviertel und zeitwei-
se vernachlässigt und erloschen, hat
North Beach inzwischen dank neuer ita-
lienischer Einwanderungswellen und
seiner Nähe zur Innenstadt seinen Reiz
zurückgewonnen.
North Beach ist die Seele der Stadt,
wird von einem bunten Völkergemisch
geprägt und wurde liebevoll restau-
riert mit europäisch anmutender Stadt-
kultur und teils etwas altmodischem
Touch. Allerdings beklagen sich die „al-
ten“ Anwohner zunehmend über die
„Machtübernahme“ durch die Asiaten
einerseits, besonders aber durch wohl-
habende Yuppies, die die Mietpreise in
die Höhe treiben. Man nennt das Viertel
stolz „Pasta-Panettone-Belt“ oder „Little
Italy“, schließlich wimmelt es von italieni-
schen Bars und Restaurants, Cafés und
Trattorien. Das kulinarische Zentrum
von North Beach befindet sich rund um
den Washington Square und entlang der
Columbus Avenue.
Á Columbus Avenue * [F2]
Die Hauptachse von North Beach ist
die Columbus Avenue, die ursprünglich
Montgomery Avenue hieß und 1872/73
neu angelegt wurde. Sie verläuft diago-
nal von der Transamerica Pyramid Ñ ,
Chinatown Ï streifend, vorbei an
Broadway und Washington Square zu
Fisherman's Wharf Æ .
Der Columbus Tower (906 Kearny/
Columbus St.), als Sentinel Building mit
Kuppel 1907 nach dem Erdbeben fertig-
gestellt, bildet das Zugangstor zu North
Beach. In den 1970er-Jahren kaufte
Francis Ford Coppola ebendieses Gebäu-
de und eröffnete hier ein Café, das heuti-
ge Zoetrope (s. S. 31). Ein Stückchen wei-
ter nördlich befindet sich in einer schma-
len Gasse (12 Saroyan Place) mit dem
1959 gegründeten Spec's (s. S. 49) ein
legendärer „Beatnik Hangout“ mit Aus-
stellung von allerlei Memorabilien.
Das ganze Viertel um die Kreuzung Co-
lumbus St./Broadway war Teil der Bar-
bary Coast, dem ehemals verrufenen
Hafen- und Rotlichtviertel. Nur wenig ist
heute noch vom einst zwielichten Cha-
rakter zu spüren und die alten legendä-
ren Nachtklubs und Bars sind größten-
teils verschwunden. Ein Relikt alter Zei-
ten war der Pornoladen Big Al's, ein
landmark der Stadt, der aber vor Kurzem
geschlossen hat (das legendäre Schild
ist noch zu sehen), oder der der alte Fi-
nocchio Club (506 Broadway) von 1936,
bekannt wegen seiner spektakulären
Revuen und 1999 geschlossen. Am al-
ten vierstöckigen, edwardianischen Bau
F Das Vesuvio Cafe (s. S. 49)
ist ein Relikt alter Beatnik-Zeiten
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