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küste. Der Niedergang des Hafens in den
1960er-Jahren führte zur Verödung des
einstmals lebendigen Viertels und es
wurde zum Schandfleck der Stadt. Von
den alten Werkstätten und Schmieden,
die für die Werften arbeiteten, hat sich
nurmehr eine erhalten: Klockar's Black-
smith Shop (443 Folsom St.). Seit 1912
ist die Schmiede eines finnischen Ein-
wanderers nun schon in Betrieb.
Berühmtester Sohn des Stadtteils war
Jack London, der in der 601 3rd Street
geboren wurde. Er schrieb über seinen
Geburtsort: „Old San Francisco was divi-
ded by the Slot ... North of the Slot were
the theaters, hotels, and shopping dis-
trict, the banks and the staid, respecta-
ble business houses. South of the Slot
were the factories, slums, laundries, ma-
chine shops, boiler works, and the abo-
des of the working class.“ Wie London
schreibt, nannte man SoMa früher auch
„South of the Slot“, womit die Cable Cars
auf der Market St. gemeint waren. Als
erste hatten sich hier Iren, dann auch Af-
roamerikaner und Japaner auf kleinen
Grundstücken, an denen die in besseren
Vierteln wohnenden Reichen gut verdien-
ten, niedergelassen. Das Erdbeben von
1906 stoppte den Boom kaum, schon
ein Jahr danach gab es wieder 58 Hotels
und 80 Wohnheime für Seeleute, Gold-
gräber und Saisonarbeiter. Die Verlierer
der Gesellschaft gingen in den billigen
Spelunken, Bars - konzentriert in der
3rd oder „Three Street“ -, in Wohlfahrts-
läden und Jobvermittlungen ein und aus.
1954 kamen erste Pläne für ein neu-
es Convention Center und Stadion auf
den Tisch und damit wurde auch eine
Revitalisierung des Viertels ins Auge
gefasst. 1966 begannen die Abrissak-
tionen, doch Bürgerproteste erzwangen
Justin Herman Plaza
Die Justin Herman Plaza, das freie Areal
vor dem Embarcadero Ó zur Waterfront
hin, ist Treff der inlineskater und Skate-
boarder, hier finden Kunsthandwerks-
märkte, aber auch Konzerte, wie jenes
berühmte von U2 , das 1988 die Bürowelt
kurzzeitig lahmlegte, oder im Sommer
Jazz- und Blues-Veranstaltungen statt.
Eine massige steinerne Brunnenskulptur
des Kanadiers Armand Vaillancourt von
1971 dominiert den Platz.
SoMa - South of Market
Die Market Street ist nicht nur Lebens-
und Hauptverkehrsader in Downtown,
sondern teilt die Stadt zugleich in einen
Nord- und einen Südteil. Während der
Norden von Anfang an attraktiv, dicht
besiedelt und lebendig war, fungierte die
südliche Region zwischen Embarcadero
im Nordosten und 12th Street im Süd-
westen ursprünglich als Industrievier-
tel. Nach umfangreichen Sanierungspro-
grammen erstrahlen heute die alten Fa-
briken und Lagerhäuser in neuem Glanz
und wurden in Galerien, Restaurants,
Kneipen oder Nachtklubs umgewandelt.
SoMa (South of Market), der ehemals
dem Wasser zugewandte Distrikt, hat
sich in den letzten Jahren zu einer To-
padresse, v. a. in Sachen Nachtleben,
entwickelt und ist zum SoHo oder zum
Prenzlauer Berg San Franciscos gewor-
den. Bereits um 1850 waren die ersten
Fabriken entstanden, doch erst nach
dem Zweiten Weltkrieg blühte das Are-
al auf: Docks und Gleisanlagen prägten
einen der größten Güterhäfen der West-
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