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Ò Jackson Square
Historic District * [F3]
In direkter Nachbarschaft zur Trans-
america Pyramid Ñ breitet sich der
Jackson Square Historic District aus,
die Reste des alten Hafenviertels. Mit
dem besonders nach 1906 einsetzen-
den Wachstum verlagerte sich das Ge-
schäftsleben weiter nach Süden und die
Region entwickelte sich zum Rotlichtvier-
tel: Tanzhallen, Saloons, Sammelunter-
künfte und Bordelle siedelten sich an.
Damals erhielt die Gegend deshalb den
Spitznamen „Barbary Coast“, nach der
Piratenküste vor Nordafrika. 1908 öff-
nete die erste gay bar, „The Dash“ (Paci-
fic Ave./Kearny St.), die erste Lesbenbar
folgte 1936 am Broadway („Mona's“).
In den 1930er-Jahren zog es aufgrund
der niedrigen Mieten auch Künstler und
Schriftsteller hierher, in den 1960er-Jah-
ren war das Viertel dann heruntergekom-
men, doch zum Glück kam niemand auf
die Idee, hier gemäß dem Trend der Zeit
Parkhäuser zu bauen.
Schon früh setzten Bestrebungen ein,
mittels Renovierung der Bauten und Be-
pflanzung an den Straßen neue Geschäf-
te anzulocken. Man wählte den Namen
„Jackson Square“ nach den vielen alten
Bauten entlang dem 400er-Block der
Jackson Street. Als Anwälte, Klub- und
Restaurantbesitzer das Areal entdeck-
ten, begann in den 1970er-Jahren der
systematische Wiederaufbau, initiiert
durch die Jackson Square Association.
So entstand der erste Historic District
von San Francisco. Die renovierten Ori-
ginalbauten aus dem 19. Jh. vermitteln
heute einen guten Eindruck vergangener
Zeiten, als die Pacific noch als „Terrific
Street“ das Viertel querte. Heute präsen-
tiert sich das Areal eher gediegen-ele-
gant und lädt zum Bummeln, zum Ein-
kaufen und Kaffeetrinken ein, besonders
gilt das für den 400er-Block der Jackson
St., das Herz des Distrikts. Dort wird zu-
gleich der Unterschied zwischen der
zweckmäßigen Architektur der 1850er-
(Nordseite) und den auffälligeren Stilen
der 1860er-Jahre (Südseite) deutlich.
An der Ecke Jackson/Montgomery
St. befand sich die erste Brücke der
Stadt aus dem Jahr 1844 und die Stel-
le war als „murderer's corner“ verrufen.
Der 500er-Block der Pacific Ave. bilde-
te einst den Kern der Barbary Coast. Sa-
loons, Bordelle und Spelunken wurden
bis 1914 geduldet, dann wurde das Rot-
lichtviertel verboten. Der Restaurant-
besitzer Pierino Gavello kaufte in den
1930er-Jahren allmählich den Block auf
und benannte ihn in International Settle-
ment um: Vor dem Zweiten Weltkrieg ent-
stand auf diese Weise erneut ein Vergnü-
gungsviertel für Soldaten und Seeleute.
Nach dem Krieg war damit endgültig
Schluss und inzwischen haben Designer,
Anwälte, Werbefirmen und schicke Res-
taurants und Bars die billigen Etablisse-
ments verdrängt.
Das „Flatiron Building“ (540 Market/
Sutter St.) wurde 1913 für ein Finanzins-
titut erbaut. Die prägnante Lage im spit-
zen Winkel von zwei Straßen führte zum
spezifischen Grundriss und zum Spitzna-
Barbary Coast Trail
Messingplaketten auf den Gehwegen
markieren den Barbary Coast Trail bzw.
weisen auf maßgebliche Bauten hin und
erläutern die wichtigsten historischen
Punkte im Financial District und entlang
der Waterfront.
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