Travel Reference
In-Depth Information
Seit 2009 gibt es in der Stadt ein Green
Rental Car Program: Bei Anmietung ei-
nes Hybridautos gibt es Rabatte von den
Mietwagenfirmen.
Mehr als Gag und um auf sich auf-
merksam zu machen, setzen auch Res-
taurants, Hotels und Läden auf die Wie-
derverwertung von Baumaterialien. So
verwendet z. B. bushi-tei (1638 Post St.)
für seinen „Stammtisch“ den Stützpfeiler
eines alten Hauses in Nagano. Im Chill
Cafe (125 Kearny St.) steht ein „gerette-
ter“ Tisch aus einem Lagerhaus aus Oa-
kland von 1912. La Provence Restau-
rant (1001 Guerrero St.) serviert proven-
zalische Gerichte unter dem Licht eines
ehemaligen Geschirrständers/Flaschen-
halters aus Holz. Und die Tanzfläche in
der Tonga Room & Hurricane Bar (950
Mason St.) besteht aus dem Holz eines
ehemaligen Frachters. Im Good Hotel in
SoMa (112 Seventh St.) bestehen die
Lampen aus wiederverwerteten Glasfla-
schen und die Bettüberwürfe ebenfalls
aus recyceltem Altmaterial und im Queen
Anne Hotel (1590 Sutter St.) wurde ein
historischer Beichtstuhl als Telefonzelle
installiert.
San Francisco gehört zu den ersten
Städten, in denen „grüne Hotels“ wie
das Orchard Hotel (s. S. 314) oder das
Orchard Garden Hotel (s. S. 314) eröff-
neten, beide sind LEED-zertifiziert. Mehr-
fachverwendung von Handtüchern und
Bettwäsche, Müllvermeidung bzw. -tren-
nung, Recycling und Energiesparmaß-
nahmen sind ebenso wie ein komplettes
Rauchverbot Kriterien für diese Auszeich-
nung. Inzwischen sind über 60 Gebäude
in der Stadt LEED-zertifiziert, darunter
das Urban Center mit Ausstellungen zu
Städteplanung und genutzt für Konfe-
renzen und Meetings. Die California Aca-
demy erhielt das höchste LEED-Rating:
eine Platin-Plakette für umweltfreundli-
ches und energiesparendes Bauen. Der
AT&T Park war der erste Major League
Ballpark, der eine LEED-Auszeichnung er-
hielt, und auch das neue SFJAZZ Center
(s. S. 53) strebt den LEED-Status an.
Die Gesetze für „Green Building“ in
San Francisco gehören zu den strengs-
ten in Amerika überhaupt. Ein weiteres
Musterbeispiel für grünes Bauen ist das
Federal Building (90 7th St.) vom Reiß-
brett der kalifornischen Firma Morpho-
sis. Herausragende Merkmale sind die
natürliche Ventilation und automatisch
betriebene Fenster und Beschattung.
Der verwendete Beton besteht zu 50 %
aus recyceltem Material und das Fede-
ral Building soll angeblich nur die halbe
Energie eines entsprechenden „norma-
len“ Bürogebäudes verbrauchen. Abends
wird der Bau durch ein LED-Kunstwerk
von James Turrell illuminiert und Wand-
bilder von Ed Ruscha schmücken die
Lobby. Kurioserweise halten die Aufzü-
ge nur in jedem 3. Stock. Man möchte,
vereinfacht gesagt, die Angestellten fit
halten.
Spur Urban Center
In einem architektonisch sehenswerten
Bau von Pfau Long Architecture wurde
im Sommer 2009 das Headquarter der
Organisation SPUR (San Francisco Plan-
ning and Urban Research Association)
eröffnet. Abgesehen von Wechselaus-
stellungen finden hier Diskussionen und
Veranstaltungen zu Umwelt- und stadt-
planerischen Themen statt.
µ SPUR Urban Center (s. S. 60),
www.spur.org
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