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zu, Wasserspiele sowie eine Gar-
tenarchitektur von exotischem Reiz.
1846 zur Hochzeit des Kronprinzen
Karl eingeweiht, diente das Areal zu-
nächst als Refugium für den sich im-
mer mehr abkapselnden König Wil-
helm I., der es zur orientalischen Mär-
chenwelt ausgestalten ließ. Noch in
seinem Todesjahr entstand 1864 die
Damaszenerhalle, benannt nach der
Stadt Damaskus, die ein Zentrum des
maurischen Baustils war. Als einziges
historisches Bauwerk der Wilhelma
hat die Damaszenerhalle, die zur Fa-
sanen- und Hühnerhaltung diente,
den Krieg unbeschädigt überdauert.
König Karl, der Sohn König Wil-
helms I., öffnete das Ensemble
schließlich für die Öffentlichkeit. Ab
1880 gab es Zutritt für jedermann
und nach dem Ersten Weltkrieg ging
das Gelände in Staatsbesitz über.
Mittelpunkt der symmetrisch ange-
legten barocken Gartenanlage ist der
Maurische Garten mit Wasserbassins
und Seerosen mit meterbreiten Blät-
tern auf dem Teich. Im maurischen
Garten lustwandelte schon der Kö-
nig und einige der über 70 Magnoli-
enbäume stammen noch aus dieser
Zeit. Ihre Blüte, etwa ab Ende März (je
nach Länge des Winters), hinterlässt
einen unvergesslichen Eindruck.
Die ausgedehnten Blumenbeete
im historischen unteren Teil der Wil-
helma werden zweimal jährlich neu
bepflanzt. Dabei wird die Auswahl
der Farben und der Formen für je-
des einzelne Beet genau geplant. Im
Frühjahr wird der Besucher von ei-
nem Blumenmeer aus Vergissmein-
nicht, Stiefmütterchen, Tulpen und
Narzissen empfangen. Die Auswahl
der rund 60.000 Sommerblumen ori-
entiert sich an den Vorbildern islami-
scher Gärten mit Arten wie Zinnien,
Hibiskus, Tagetes und Levkojen.
Wer angesichts der Gartenpracht
und exotischer Tiere noch Aufmerk-
samkeit für die Bäume erübrigt, kann
weitere markante Exemplare und Ra-
ritäten entdecken, riesige Ginkgos
und Mammutbäume, eine Gurken-
Magnolie und mit Dornen besetzte
Gleditschien. Auf der Website der Wil-
helma kann ein ausführlich kommen-
tierter Rundgang für Baumfreunde
abgerufen werden (daneben gibt es
Anregungen eigens für Schmuddel-
wetter und nach Feierabend, für Bo-
tanikfans und Aquarianer).
Wilhelm I. war es um Entspannung
gegangen - erst nach dem Zweiten
Weltkrieg verwandelte man die Wil-
helma in einen botanisch-zoologi-
schen Garten, um sie für Besucher
attraktiver zu machen. Die Überreste
F Seerosenteich und maurische
Architektur in der Wilhelma
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