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Á Stadtbibliothek
am Mailänder Platz ** [cj]
Für die neue Stadtbibliothek entwarf
der koreanische Architekt Eun Young
Yi einen großen, 40 m hohen Würfel,
der eigentlich von einer Wasserfläche
umgeben sein sollte, was sich aber
aus technischen und finanziellen
Gründen nicht realisieren ließ. Der
„Solitär, der sich als Kubus auf sich
selbst bezieht“, entstand als erstes
Gebäude des geplanten Europavier-
tels. Nachts wird die Bibliothek blau
illuminiert, dadurch entfaltet die Fas-
sade aus Glasbausteinen ihre größte
Wirkung und ihre geometrische Struk-
tur kommt besonders zur Geltung.
Im Innern des von allen vier Seiten
zugänglichen Bibliotheksbaus setzt
sich die Symmetrie der Außenfassa-
de fort. Das Zentrum bildet der große,
14 Meter hohe Galeriesaal. Das so-
genannte „Herz“, ein in seiner Stren-
ge und Leere beeindruckender Hohl-
raum, der über vier Geschosse reicht
und nur durch ein zentrales Oberlicht
belichtet wird, scheint aber keinem
wirklichen Zweck zugedacht.
In den fünf Geschossen über die-
ser zentralen Halle sind an den Wän-
gräber eingebürgert). Da der große,
parkartige Friedhof unterhalb des
Pragsattels am Hang liegt, ist das
wuchtige Gebäude trotz des dichten
Baumbestands auch aus der Ferne
sichtbar.
Auf dem großen Stadtfriedhof fan-
den einige prominente Stuttgar-
ter ihre letzte Ruhestätte. Der Dich-
ter Eduard Mörike ist hier begraben,
ebenso der Luftschiffkonstrukteur
Ferdinand Graf von Zeppelin, die Ka-
barettistin und Sängerin Claire Wal-
doff, der Maler Willi Baumeister, die
Verleger Wilhelm Kohlhammer und
Alfred Kröner, der Buchhändler Kon-
rad Wittwer, die Malerin Käte Schal-
ler-Härlin sowie auch mehrere Stutt-
garter Bürgermeister und Württem-
berger Staatspräsidenten.
Seitlich der Martinskirche (Eckart-
straße 2) befindet sich der Israeliti-
sche Friedhof, der im 19. Jahrhundert
angelegt und nach Ende der Nazidik-
tatur wieder instandgesetzt wurde.
Etwas nördlich, rechterhand der Otto-
Umfrid-Straße, bilden die Gleisreste
des einstigen Inneren Nordbahnhofs
eine Gedenkstätte für die von hier in
die Konzentrationslager deportierten
jüdischen Bürger. Als „Zeichen der Er-
innerung“ stehen die Namen der Op-
fer auf einer langen Mauer entlang
des Geländes. Bei Kriegsende im Jahr
1945 lebten von einst knapp 5000
Stuttgarter Juden nur noch rund ein-
hundertzwanzig in der Stadt. Über
2000 konnten rechtzeitig emigrieren,
der Rest wurde deportiert und in den
meisten Fällen umgebracht.
µ Pragfriedhof, Friedhofstr. 44, Haltestelle:
Pragfriedhof, U15, Tel. 21698254,
täglich 7.30 Uhr bis zur Dämmerung
µ Zeichen der Erinnerung, Otto-Umfrid-
Straße, Haltestelle: Mittnachtstraße,
U15, www.zeichen-der-erinnerung.org,
eintritt frei
Café mit Ausblick
im Café im 8. Obergeschoss der
neuen Stadtbibliothek Á und von
der Dachterrasse einen Stock höher
kann man den Blick über die Stadt
genießen. Die Selbstbedienungs-
Caféteria ist zugleich ein Beschäf-
tigungsprojekt der Caritas und der
neckartalwerkstätten für Menschen
mit Handicap.
µ Café Lesbar, Tel. 0176
18109999, www.cafe-lesbar.de,
Mo.-Sa. 10-18 Uhr
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