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Meter hoher Stahlbetonskelettbau,
mit einem fensterlosen Plenarsaal
in seiner Mitte, geplant. Der gläser-
ne Flachbau des Landtagsgebäudes
wurde 1961 eingeweiht und steht
als nüchterner, schmuckloser Zweck-
bau in gewolltem Kontrast zur histo-
rischen Architektur des Staatsthea-
ters (s. S. 41) und des Neuen Schlos-
ses Ì . Die großen Fensterfronten
sollten durch ihre Transparenz die
Offenheit der damals noch jungen
Demokratie symbolisieren. Und wer
möchte, kann den Architekten folgen
und den quadratischen Grundriss
auch noch als „Ausdruck ausgewoge-
nen Kräftespiels“ werten. Der Volks-
mund taufte den Bau allerdings de-
spektierlich „schwarzes Aquarium“.
Heute ist auch der denkmalge-
schützte Glasbau wieder zu beengt
für den Parlamentsbetrieb. Trotz
des zusätzlichen Abgeordnetenhau-
ses an der Kulturmeile benötigt der
baden-württembergische Landtag
mehr Platz, der im Neuen Schloss
geschaffen werden soll. Die Abge-
ordneten liebäugelten zwar mit einer
großen Neubaulösung inklusive Ple-
narsaal, aber das ist angesichts der
Kosten eher Zukunftsmusik und auch
ein Standort ist noch nicht in Sicht.
Nun wird das Landtagsgebäude seit
Herbst 2013 technisch auf den neus-
ten Stand gebracht und energetisch
saniert. Der neuneckige Plenarsaal
wird mit Oberlichter in der Decke dem
Tageslicht geöffnet.
µ Konrad-Adenauer-Str. 3, Haltestelle:
Charlottenplatz, U1, U2, U4, U5, U6,
U7, U12, U15, www.landtag-bw.de
Ì Neues Schloss *
[E4]
Mitte des 18. Jahrhunderts wur-
de das Neue Schloss als repräsen-
tative Residenz für Carl Eugen von
Württemberg begonnen. In das Alte
Schloss wollte der Herzog nicht zie-
hen und so wurde 1746 der Grund-
stein für einen standesgemäßen
Neubau gelegt - nicht weniger als
ein schwäbisches Versailles sollte es
werden. Im Barockzeitalter dienten
prunkvolle Hofhaltung und üppige
Ausstattung der weitläufigen Schloss-
J Alles andere als protzig -
der nüchterne Glaskasten
des Landtags
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