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Paul Bonatz
Der 1877 bei Metz in Lothringen ge-
borene Paul Bonatz studierte in Mün-
chen und Berlin Architektur. 1902
kam er als Assistent Theodor Fischers
an die Technische Hochschule Stutt-
gart und wurde 1908 sein Nachfol-
ger als ordentlicher Professor. Zusam-
men mit Paul Schmitthenner, Martin
Elsaesser und anderen vertrat er die
„Stuttgarter Schule“, eine klassisch
und konservativ geprägte Bauwei-
se mit einem Hang zum Monumen-
talen. Die Mitglieder der traditiona-
listischen „Stuttgarter Schule“ waren
erklärte Gegner des „Neuen Bauens“,
wie es in der Weißenhofsiedlung SS
sichtbar wurde.
Zwischen den Kriegen entwarf
Bonatz Villen, Arbeitersiedlungen, In-
dustrie- und Monumentalbauten. Er
äußerte einmal, der Bau des Bahn-
hofs É in Stuttgart sei für seine „Ent-
wicklung als Baumeister das wichtigs-
te Kapitel“ gewesen. In den 1930er-
Jahren wirkte er als Berater Fritz
Todts auch beim Bau von Autobahn-
brücken mit, später arbeitete er an
Alfred Speers Monumentalbauten
mit. Ab 1943 lebte Bonatz als Berater
und Professor in Ankara und Istanbul.
1953 kehrte er nach Stuttgart zurück,
wo er 1956 starb und auf dem Wald-
friedhof Ñ beigesetzt wurde.
Lange standen der Traditionalis-
mus und die ambivalente Haltung des
Architekten zum Nationalsozialis-
mus seiner Würdigung im Wege. Ne-
ben seinem Hauptwerk in Stuttgart,
dem Hauptbahnhof, stammt auch der
Zeppelinbau direkt gegenüber von
Bonatz.
µ www.hauptbahnhof-stuttgart.eu
Ê Oberer Schlossgarten * [E3]
Plänen wird außerdem gezeigt, wie
die neuen Viertel hinter dem Haupt-
bahnhof in zehn oder 20 Jahren aus-
sehen könnten. Um den Schlossgar-
ten mit Europa- und Rosensteinvier-
tel zu verbinden, werden (neben dem
schon abgerissenen Südflügel des
Bonatz-Baus) auch die Gleisanlangen
und eine mehr als zwei Kilometer lan-
ge Mauer, die diese bisher abstützte,
abgetragen.
µ Turmforum, im Hauptbahnhof, Arnulf-
Klett-Platz 2, Haltestelle: Hauptbahnhof,
U5, U6, U7, U9, U12, U14, U15, S1, S2,
S3, S4, S5, S6, Tel. 20922920, www.
bahnprojekt-stuttgart-ulm.de, täglich
10-18, Mi., Do. 10-21 Uhr, eintritt frei.
Aussichtsplattform, April-Sept. 10-21,
Okt.-März 10-18, Do. 10-21 Uhr,
eintritt frei.
Der Volkspark verdankt seine heuti-
ge Gestalt den Bundesgartenschau-
en 1961 und 1977 und der Inter-
nationalen Gartenbauausstellung
1993. Mit dem Mittleren und Unteren
Schlossgarten bildet er einen über
vier Kilometer langen Grünzug in der
Stadt, der sich bis zum Neckar zieht.
Um 1800 wurde mit der Gestaltung
der „Königlichen Anlagen“, die von
Anfang an auch für die Bevölkerung
geöffnet waren, begonnen. Anfang
des 20. Jahrhunderts wurden auf
dem Gelände des Oberen Schlossgar-
tens die beiden Theater gebaut, das
noch erhaltene Große Haus für die
Operninszenierungen und das durch
einen späteren Neubau ersetzte Klei-
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