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als Ausstellungsexponat in das Haus
der Geschichte wanderte) wurde Kri-
tik verbal artikuliert, Sitzblockaden
und Demonstrationen organisiert
und Hunderte S21-Gegner harrten im
Schlosspark in einem Protestcamp
aus oder ketteten sich an Bäume.
Aber auch zu Handgreiflichkeiten
und massiven Polizeieinsätzen mit
teilweise über 2000 Sicherheitskräf-
ten kam es im Verlauf des Konflikts.
Die neue Streitkultur in ganz Ba-
den-Württemberg hat das politi-
sche Gefüge auf jeden Fall gründ-
lich durcheinandergerüttelt. Die
CDU wurde abgewählt, das Reform-
bündnis Grün-Rot sollte ein Aufbruch
sein. Weil das Ergebnis beim hartnä-
ckig erkämpften Volksentscheid mit
58,8 Prozent allerdings zugunsten
des gigantischen Projekts ausfiel,
gilt der Streit um das Bauvorhaben
zumindest für einen Teil der Bewe-
gung als beendet - ganz ausgestan-
den ist er aber noch keineswegs. Was
die Demonstranten einte und immer
noch eint, ist das Gefühl, dass es
nicht mehr nur um das einzelne Pro-
jekt geht, sondern auch um Alterna-
tiven zum „kapitalistischen Wachs-
tumsmantra“. Es geht um eine Trend-
wende in Politik und Wirtschaft, um
ökonomisch vernünftiges und nach-
haltiges Handeln und um echte Bür-
gerbeteiligung. Fest steht: Stuttgart
21 ist längst mehr als ein giganti-
sches und teures Bauprojekt!
N Diese Grafik zeigt, wie der
Bahnhof später einmal aussehen soll
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