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Asche. Die konzentration bedeutender
Industriebetriebe in der Region hat die
Stadt zur Zielscheibe gemacht. Beim
Wiederaufbau wird funktionale Nach-
kriegsarchitektur hochgezogen, an eine
Rekonstruktion des Alten im großen Stil
ist nicht zu denken. Erster Oberbürger-
meister nach kriegsende wird 1945
Dr. Arnulf klett.
Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts: Nur
einige für das Stadtbild wichtige histori-
sche Bauten der Innenstadt, etwa Stifts-
kirche und Neues Schloss, und als einzi-
ger geschlossener Stadtraum der Schil-
lerplatz werden rekonstruiert. Ansonsten
erhält Stuttgart in den 1960er-Jahren
städtebaulich ein neues Gesicht. Viele
sachlich-funktionale Neubauten wol-
len sich bewusst von der Vergangen-
heit lösen. Zu den Abrisssünden gehö-
ren das kaufhaus Schocken und das
kronprinzenpalais.
Aufgrund des Wohnraummangels ent-
stehen am Rand der Stadt neue Siedlun-
gen in mehrgeschossiger Bauweise und
einfachster Ausstattung. Der Stadtkern
soll Handel, Dienstleistungsgewerbe und
Verwaltung vorbehalten bleiben.
Eine alte Idee wird politische Tatsa-
che: 1952 wird das Land Baden-Würt-
temberg gegründet, erster Ministerprä-
sident ist Reinhold Maier, Stuttgart wird
Landeshauptstadt. Die Vorhaben der
Badener, als eigenständiges Bundes-
land den Verbund zu verlassen, scheitert
im Jahr 1970 an der mangelnden Mehr-
heit bei einer Volksabstimmung.
1967 werden die Universitäten
Hohenheim und Stuttgart gegründet.
1983 wird die königstraße zur Fußgän-
gerzone umgestaltet - als erste Deutsch-
lands. Anlässlich der Gartenschauen
1977 und 1993 werden die Stuttgarter
Parkanlagen nach und nach zum „Grü-
nen U“ zusammengeführt. Doch trotz
der besonderen Lage im Talkessel bleibt
man dem Ideal einer autogerechten
Stadt verpflichtet, sodass die Innenstadt
durch Lärm, Abgase und Verkehr zuneh-
mend an Wohnqualität verliert. Beton-
bauten für Banken und Versicherungen
entstehen und die Straßenschneisen
der B14 und B27 zerschneiden die City.
Viele Bewohner ziehen vor die Tore der
Stadt.
Mehr als 20 Jahre, von 1974 bis
1996, steht Manfred Rommel als Ober-
bürgermeister an der Spitze der Stadt-
verwaltung. Dem beliebten CDU-Politiker
folgt sein Parteikollege Wolfgang Schus-
ter, der bis 2012 amtiert.
Das 21. Jahrhundert: Nicht zuletzt der kon-
flikt um Stuttgart 21 hat die politischen
Verhältnisse in Baden-Württemberg ver-
ändert. Seit den kommunalwahlen im
Juni 2009 ist die Vorherrschaft der CDU
beendet und die Grünen sind erstmals
stärkste Fraktion im Gemeinderat der
Landeshauptstadt.
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