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Von den Anfängen
bis zur Gegenwart
um Ö . Im Herbst 2011 eröffnete die
neue Stadtbibliothek am Mailänder
Platz Á . Der koreanische Architekt
Eun Young Yi entwarf einen Kubus
mit symmetrisch gegliederten Fas-
saden aus Glasbausteinen, die nach
Einbruch der Dunkelheit blau illumi-
niert werden.
Stuttgart ist eine Stadt voller Bau-
stellen, was für Einwohner wie Besu-
cher gleichermaßen lästig ist, aber
auch von dem Anspruch zeugt, sich
zu bewegen, nicht stehen zu blei-
ben. Allerdings entsteht auch viel ge-
sichtslose Stahl- und Glasarchitek-
tur auf den Neubauflächen. Größtes
Projekt für die nächsten Jahre bleibt
Stuttgart 21 (s. S. 63), der Umbau des
Hauptbahnhofs zum unterirdischen
Bahnknotenpunkt. Die oberirdischen
Gleisanlagen werden abgetragen und
mit neuen Stadtquartieren bebaut.
Während heute der Bahnhof das
Ende der Innenstadt markiert, soll
diese dann noch wachsen: Auf dem
Areal am Mailänder Platz entsteht
rund um die neue Stadtbibliothek
das Europaviertel mit riesigen Bü-
rokomplexen. 2015 sollen hier im
Shoppingcenter Milaneo rund 200
Geschäfte einziehen. Gleichzeitig
entsteht mit dem „Gerber“ am an-
deren Ende der Innenstadt eine wei-
tere Einkaufspassage, in der knapp
90 Ladenlokale Platz finden werden.
Und am nördlichen Rand der Innen-
stadt, nahe dem Pragfriedhof, sollen
auf einer Fläche von 60 Hektar Neu-
bauten und eine neue S-Bahn-Halte-
stelle das Rosensteinviertel besser
in die Stadt integrieren. Die Frage, an
der sich auch der Protest entzünde-
te, nämlich ob diese Geschäfts- und
Büroquartiere die Stadt auch für ihre
Bürger, und nicht nur für Investioren
attraktiver machen, ist nach wie vor
unbeantwortet.
Im 13. Jahrhundert erhielt die Sied-
lung das Stadtrecht, im 14. Jahrhun-
dert wurde sie Sitz der Grafen von
Württemberg und zu Beginn des 19.
Jahrhunderts Königsstadt. Mit der
Industrialisierung ab Mitte des 19.
Jahrhunderts setzte sich der Auf-
schwung der Haupt- und Residenz-
stadt noch fort. Trotz Wirtschaftskri-
sen, politischer Umbrüche und Krie-
ge im 20. Jahrhundert, unter denen
die Stadt zu leiden hatte, sorgten die
weltweit erfolgreichen Unternehmen
wie Daimler, Porsche und Bosch für
wirtschaftlichen Erfolg und ein soli-
des finanzielles Fundament in der
Region. Seit 1952 ist Stuttgart als
Landeshauptstadt Baden-Württem-
bergs auch wieder politisches Zent-
rum Südwestdeutschlands.
1. Jahrhundert n. Chr.: Das Römerkastell
am Neckarlimes bezeugt die Existenz
eines Militärlagers beim heutigen Bad
Cannstatt. Hier kreuzten sich mehrere
Römerstraßen.
Frühzeit: Neuere archäologische Grabun-
gen deuten auf eine Besiedlung ab dem
7. Jahrhundert hin. Herzog Luitolf von
Schwaben siedelt - wohl im 10. Jahr-
hundert - ein Gestüt (Stuotgarten) nahe
dem Nesenbach an. Zu dessen Schutz
dient eine Wasserburg, das spätere
Alte Schloss. Bis heute sind Pferde das
Wahrzeichen der Stadt: Schon das erste
Wappen von 1286 zeigt zwei Pferde
und schwarz auf goldenem Grund ziert
das Stuttgarter „Rössle“ das heutige
Stadtwappen.
Mittelalter: Im Jahr 1160 ist die erste
schriftliche Erwähnung Stuttgarts doku-
mentiert. 1219 erhält die Siedlung die
Stadtrechte. Seit dem Jahr 1316 ist die
mittelalterliche kaufmannsstadt auch
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