Travel Reference
In-Depth Information
Stuttgart
für Citybummler
Bleibt auf dem Rückweg noch Zeit,
sollte man an der Haltestelle Türlen-
straße nochmal aus der Stadtbahn
aussteigen und einen Blick in die
neue Stadtbibliothek am Mailän-
der Platz Á werfen. Besonders ein-
drucksvoll ist der Blick vom obersten
Geschoss in die sich nach unten ver-
jüngende, umgedrehte Stufenpyrami-
de mit den umlaufenden Bücherwän-
den. 2013 wurde die Stadtbücherei
zur „Bibliothek des Jahres“ gewählt
und als „innovativer Lernort“ mit mul-
timedialem Konzept geehrt.
Stuttgart ist eine nüchterne Stadt, die
sich dem Besucher erst auf den zwei-
ten Blick erschließt, denn auf den
ersten Blick fehlen ihr auftrumpfen-
de Großbauten ebenso wie pittores-
ke Winkel.
Zuallererst fällt stattdessen auf,
wie hier die Gegensätze unmittelbar
aufeinanderstoßen - das Parkdeck
neben dem historischen Giebelhaus,
der Weinberg hinter dem Bürobau der
Handelskammer, die durch die Innen-
stadt geschlagenen Autoschneisen
und Kopfsteinpflaster im Bohnenvier-
tel Ú , Gründerzeitbauten und Bür-
gervillen neben „Banken-und-Versi-
cherungs-Nullachtfuffzehn-Bauten“,
Zahnradbahn und Tiefbahnhof.
Der Charme Stuttgarts ist ein sub-
tiler und womöglich gehört gerade
auch die Stuttgarter Mischung - al-
lerhand Schönheiten und Scheußlich-
keiten in direkter Nachbarschaft - zu
den Stärken der Schwabenmetropo-
le. Auf den zweiten Blick ist Stuttgart
weltoffen, jung und überraschend
modern. Das Potenzial für die Lie-
be auf den zweiten Blick ist jeden-
falls groß, und man möchte der Stadt
wünschen, dass sie die verborgenen
Schätze hebt und die Verkehrssün-
den der Nachkriegszeit korrigiert.
Stuttgarts Stärken
Stuttgart kann man am besten zu
Fuß entdecken. Die Innenstadt ist
überschaubar und zwischen den Se-
henswürdigkeiten im Zentrum gibt
es kaum lange Wege. Zwei Bundes-
straßen trennen die eigentliche City
von den übrigen Stadtteilen. Ein Bum-
mel entlang der Königstraße [C5-E3]
Search WWH ::




Custom Search