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Sein Gegenentwurf sah eine Beton-
nadel mit einem zylindrischen Korb
vor, der Aussichtsplattform, Sende-
technik und Gastronomie beherber-
gen sollte. Ob so ein Bauwerk, da-
mals das höchste Deutschlands,
auch heftigen Stürmen trotzen wür-
de, galt zur Bauzeit nicht als ausge-
macht. Trotz endloser Diskussionen,
die aber vor allem der Finanzierung
galten, wurde der Fernsehturm dann
1956 realisiert. Wegen der hohen Be-
sucherzahlen waren die Kosten von
vier Millionen Mark übrigens durch
Eintrittsgelder zehn Jahre nach Fer-
tigstellung praktisch wieder „einge-
spielt“. Und schon seit mehr als 50
Jahren bewährt sich das Bauwerk in
Wind und Wetter.
Der Sendeturm des SWR mit der
Plattform in rund 152 Meter Höhe ist
immer noch ein beliebtes Ausflugs-
ziel. Man kann hier aber nicht nur
in die Ferne schauen. Eine Führung
durch das Innenleben des Fernseh-
turms vom Fundament bis zur Aus-
sichtsplattform ist immer Do. um 18
Uhr möglich und hochinteressant.
Eine Anmeldung ist nicht nötig, aber
empfehlenswert, da maximal 15 Per-
sonen teilnehmen können.
Achtung: Der Turm wurde als eine
der ersten Amtshandlungen des neu
gewählten grünen Oberbürgermeis-
ters Fritz Kuhn aus Brandschutz-
gründen geschlossen. Die notwendi-
gen Maßnahmen zur Verbesserung
der Rettungswege erlauben mögli-
cherweise eine Wiedereröffnung des
Fernsehturms im Sommer 2014.
µ Jahnstr. 120, Haltestelle: Ruhbank/
Fernsehturm, U7, U8, U15, www.
fernsehturmstuttgart.com, So.-Mi.
9-23, Do.-Sa. 9-2 Uhr, Tickets 5 €,
Kinder 3-15 Jahre 3 €, bis 2 Jahre frei,
Abendtarif ab 20 Uhr 3 €, Führungen Tel.
9294743, Ticket 15 €, Dauer ca. 45 Min.
Zahnradbahn
Wer beim Waldfriedhof Ñ zusätz-
lich einen Spaziergang einplanen
möchte, der kann ein Stück über den
Blaustrümpflerweg bis nach Deger-
loch laufen - immer der blauen
Socke nach, mit der der Weg ausge-
schildert ist.
Mit einer der letzten Zahnrad-
bahnen Deutschlands gelangt man
anschließend wieder hinunter in den
Kessel: Seit 1884 ist die „Zacke“ in
Betrieb. Als linie 10 der Stuttgar-
ter Straßenbahnen verbindet sie den
Marienplatz im Stuttgarter Süden
über die Alte Weinsteige mit dem
Stadtteil Degerloch. Übrigens: Berg-
auf dürfen Fahrräder mitgenommen
werden.
µ Bergstation in Degerloch, Talsta-
tion am Marienplatz, dort Verbin-
dung mit U1, U14, infos unter
www.vvs.de/download/
freizeitportal/flyer/faltbl_
blaustruempflerweg.pdf
Fernsehturm. Das unter Denkmal-
schutz stehende Bauwerk in Deger-
loch gilt als architektonisches Meis-
terwerk: Das technisch Notwendige
wurde filigran und ästhetisch gestal-
tet. Der Turm erhebt sich 217 Meter
hoch auf dem südlichen Höhenrand.
Kein anderer Punkt ermöglicht einen
so grandiosen Ausblick auf die Stadt
und über Weinberge und Neckartal
bis zur Schwäbischen Alb und zum
Schwarzwald.
Vorgeschlagen hatte die Beton-
konstruktion der Stuttgarter Statiker
und Brückenbauer Fritz Leonhardt.
Zuvor waren solche Antennentür-
me, wie ihn der Süddeutsche Rund-
funk bauen wollte, hässliche, mit Sei-
len abgesicherte Metallgittermasten.
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