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rund 70 literarische Gedenkstätten
im Land verbindet. Steinerne Grab-
mäler erinnern an einige Schriftstel-
ler, als bekannteste Wilhelm Hauff,
Gustav Schwab und Christian Fried-
rich Daniel Schubart. Der Märchen-
dichter Hauff, 1802 in Stuttgart ge-
boren, wurde nur knapp 25 Jahre alt.
Neben ihm und seinen Kollegen wur-
den auch der Verleger Johann Fried-
rich Cotta und die Scherenschnitt-
künstlerin Luise Duttenhofer hier zur
letzten Ruhe gebettet.
Sehenswert ist auch der durch eine
Mauer abgegrenzte jüdische Teil. Er
wurde ab 1834 angelegt und ist der
erste jüdische Friedhof in Baden-
Württemberg, der in einen Stadt-
friedhof integriert wurde. Dicht an
dicht reihen sich hier die Grabsteine
aneinander.
µ Rosenbergstr. 7, Haltestelle: Berliner
Platz, U2, U4, U9, oder Hegelplatz, Bus
40, 42 und 43, März-nov. Mo.-Sa. ab
7.15 Uhr, So. und täglich im Dez.-Febr.
ab 8 Uhr bis zur Dämmerung. Fünf ein-
gänge, mit angeschlagenen lageplänen.
eines Konzertflügels und 2000 Plät-
zen vor allem für seine hervorragen-
de Akustik bekannt. Mit Silchersaal
und Mozartsaal sind noch zwei klei-
nere Konzerträume in der Liederhal-
le untergebracht. Wolfgang Henning
erweiterte den Konzertbau 1991
mit einem Kongressanbau zum heu-
tigen Kultur- und Kongresszentrum
Liederhalle.
Das benachbarte Bosch-Areal ent-
wickelte sich vom Firmensitz eines
Weltkonzerns zum Kulturtreff. Um
die Wende zum 20. Jahrhundert hat-
te Robert Bosch hier einst eine Werk-
statt gegründet, die zur Keimzelle
des Weltunternehmens wurde. Bis
zum Ersten Weltkrieg hatte sich die
Produktionsstätte schon zu einer gro-
ßen Fabrikanlage erweitert, für die
die Architekten Carl Heim und Jacob
Früh damals sehr moderne Entwür-
fe vorlegten: Die drei Fabrikgebäude,
1910 bis 1912 erbaut, sind die ältes-
ten Sichtbetonbauwerke Baden-Würt-
tembergs. Anfang der 1970er-Jahre
verließ die Firma Bosch ihr Werks-
gelände mitten in der Stadt. Die In-
dustriearchitektur sollte eigentlich
abgerissen werden, doch eine Bür-
gerinitiative konnte dies verhindern.
Seit der Modernisierung unter Lei-
tung des Architekten Roland Ostertag
siedelten sich hier Medienbetriebe
und Kulturinstitutionen an, darunter
das Literaturhaus (s. S. 46) mit klei-
ner Buchhandlung und ein großes
Multiplexkino.
Nördlich angrenzend ist beim Ho-
tel Maritim ein typisches Beispiel
für „Stuttgarter Kontraste“ zu entde-
cken. Zwischen dem Hotel mit seiner
zeittypischen funktionalen Architek-
tur und dem benachbarten Hoppen-
laufriedhof Ë steht die Alte Reithal-
le. Als Bankett- und Festsaal wurde
das denkmalgeschützte Stahl- und
Ì Berliner Platz *
[B4]
Die denkmalgeschützte Liederhalle
als reines Konzerthaus ist Teil eines
großen, international anerkannten
Kongresszentrums. Auch im benach-
barten Bosch-Areal sind Kultur- und
Medieneinrichtungen untergebracht.
Im Zweiten Weltkrieg zerstörten
Brandbomben bei einem schweren
Luftangriff auf Stuttgart die alte Lie-
derhalle. In den 1950er-Jahren wur-
de am selben Ort die neue Liederhal-
le (s. S. 42) nach einem Entwurf der
Architekten Rolf Gutbrod und Adolf
Abel erbaut und fand damals inter-
nationale Beachtung. Außer für sei-
ne Architektur ist der 1956 eröffne-
te Beethovensaal mit dem Grundriss
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