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12 € kostet. Empfehlenswert ist der Roma
Pass (s. S. 218), mit dem Sie die endlose
Schlange an der Kasse des Kolosseums ver-
meiden können. Für Eu-Bürger unter 25 und
über 65 Jahren gibt es Ermäßigungen. Meis-
tens sind die Schlangen an der Kasse des
Palatin (300 Meter vom Kolosseum entfernt)
deutlich kürzer.
µ Metro B bis Colosseo
falls ließ auf Neros Palast seine Thermen
errichten. Die Gänge der Domus Aurea
ließ er zuschütten, um ein Fundament
für seine eigenen Thermen zu legen. Ne-
ros Andenken sollte ausgelöscht werden.
Wie dem auch sei, glaubt man den zeit-
genössischen Historikern, bestand Neros
Domus Aurea ausschließlich aus Super-
lativen: Am Eingang begrüßte den Besu-
cher eine 35 Meter hohe Bronzestatue
des exzentrischen Kaisers, der soge-
nannte Kolossos, nach dem später das
an jener Stelle errichtete Kolosseum be-
nannt wurde.
Die Statue war umgeben von einem
riesigen künstlichen See, an dessen
Ufern Miniaturstädte errichtet wurden.
Weinberge, Viehweiden und Wälder wur-
den angelegt, kurzum, es handelte sich
um eine künstliche Welt aus dem ersten
Jahrhundert nach Christus. Im Inneren
des Palastes waren die Wände mit Gold
und Marmor verkleidet. Nero selbst soll
bei der ersten Besichtigung des Palas-
tes bemerkt haben, dass er nun endlich
in einem Haus leben könne, das eines
menschlichen Wesens würdig sei.
Eigentlich ging Neros Plan noch viel
weiter: Er wollte eine Palastanlage bau-
en, die sich vom Palatin zum Forum Ro-
manum und bis hin zum Esquilinhügel er-
strecken sollte - sie wurde allerdings nur
teilweise verwirklicht.
Der Eingang zur Domus Aurea kann
leicht übersehen werden. In der Rui-
nenlandschaft der Trajansthermen ist
es ein unscheinbares Loch in dem Ge-
wühl der römischen Innenstadt, das in
die beeindruckende Stille der Domus
Aurea führt.
Die Fantasie des Besuchers ist gefor-
dert. Die schmucklosen Wände waren
einst mit Marmor verkleidet, Stuckver-
Î Domus Aurea
[I9]
Neros legendärer Palast wurde nach lan-
gen Ausgrabungsarbeiten erst 1999 für
die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Weltweit wurde die mächtige Palastanla-
ge als Sensation gewertet, die dem Besu-
cher einen Einblick in die Geschichte der
Kaiserzeit ermöglicht. Leider ist die Do-
mus Aurea seit mehreren Jahren wieder
geschlossen, nachdem Teile der Palast-
anlage eingestürzt sind. Bis zur Druckle-
gung war leider unklar, wann die Anlage
wieder eröffnet wird. Unter der Telefon-
nummer 06 0608 können auf Deutsch
aktuelle Informationen zur Zugänglich-
keit der Anlage eingeholt werden.
Die Domus Aurea, zu Deutsch das
„goldene Haus“, wurde nach dem gro-
ßen Brand Roms 64 n. Chr. errichtet.
Erst die Zerstörung großer Teile der In-
nenstadt ermöglichte es Nero, seine Plä-
ne eines Palastes zu verwirklichen, der
alles bis dahin in Rom Gebaute in den
Schatten stellen sollte. Ob Nero selbst
für den Brand verantwortlich ist, darüber
streiten sich die Historiker. Dass die Sie-
ger die Geschichte schreiben, dürfte hin-
reichend bekannt sein. Auch im Fall des
Nero besteht die Vermutung, dass von
seinen Nachfolgern alles getan wurde,
um seine Persönlichkeit in ein denkbar
schlechtes Licht zu rücken. Trajan jeden-
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