Travel Reference
In-Depth Information
Die Treppe endet oben zwischen den
Statuen der Dioskuren Kastor und Pol-
lux (in der griechischen Mythologie die
Zwillingssöhne des Zeus), die nach einer
Legende den Römern in einer fast schon
verlorenen Schlacht zu Hilfe kamen und
deswegen besonders verehrt wurden.
Der Kapitolsplatz selbst ist trapezför-
mig angelegt, d. h., die Gebäude stehen
nicht rechtwinklig, sondern leicht ver-
schoben zueinander, wodurch ein Ein-
druck von Tiefe entsteht. In der Mitte des
Platzes steht das 1537 aufgestellte Rei-
terstandbild Marc Aurels. Durch die Luft-
verschmutzung stark in Mitleidenschaft
gezogen, musste das berühmte Werk
insgesamt 18 Jahre lang restauriert wer-
den. Denkbar groß war die Begeisterung,
als im April 1997 Ross und Reiter wieder
aufgestellt wurden. Allerdings handelt es
sich nur um eine detailgetreue Kopie -
der echte Aurel kann nur hinter Glas im
nebenan gelegenen Kapitolinischen Mu-
seum bewundert werden.
Im Zentrum des Kapitols steht der Se-
natorenpalast, das heutige Rathaus. Im
römischen Rathaus wird natürlich auch
geheiratet: Wer Glück hat, kann vielleicht
eine italienische Hochzeit beobachten.
Auf der rechten Seite des Platzes be-
findet sich der Konservatorenpalast und
auf der linken Seite der neue Palast des
Kapitolinischen Museums. Beide sind
durch einen Tunnel verbunden und bil-
den zusammen die Kapitolinischen Mu-
seen (Musei Capitolini). Abgesehen von
den Vatikanischen Museen befindet sich
hier die wichtigste Sammlung antiker
Fundstücke in Rom, so etwa das Wahr-
zeichen Roms, die säugende Wölfin,
eine etruskische Bronzeplastik aus dem
6. Jahrhundert v. Chr. Übrigens kamen
die Figuren des Romulus und Remus erst
in der Renaissance in das Wahrzeichen
hinein. Wer an der Geschichte des alten
Rom interessiert ist, sollte unbedingt hier
gewesen sein.
Noch ein Tipp: Wer links am Senato-
renpalast vorbeigeht, hat den schönsten
Blick über das Forum Romanum.
µ Musei Capitolini (Kapitolinische Museen),
Piazza del Campidoglio; Tel. 06 39967800;
geöffnet: Di.-So. 9-20 uhr; Eintritt 13 €;
www.museicapitolini.org; 25. Dez., 1. Jan.
und 1. Mai geschlossen
µ Mit dem Bus Nr. 84 bis Piazza Venezia/Cam-
pidoglio oder mit der Metro B bis Colosseo
Vom Kapitol aus gehen Sie am besten
wieder zurück zum Nationaldenkmal und
von dort aus in die Via dei Fori Imperiali.
Ì Die Kaiserforen
(Foro di Cesare) ** [H8]
Die Kaiserforen wurden nach Christi Ge-
burt angelegt. Den römischen Kaisern
war das Forum Romanum, das erste Fo-
rum des alten Rom, zu klein geworden.
Deswegen bauten sie sich eigene Foren,
deren Ruinen heute noch einen Eindruck
ihrer einstigen Pracht vermitteln.
Die Faschisten ließen die Via dei Fori
Imperiali in den Jahren 1931-1933 an-
legen. Mussolini träumte schon seit der
faschistischen Machtergreifung davon,
einen Durchbruch vom Nationaldenkmal
bis zum Kolosseum zu schaffen. Schlim-
me Folge für die Archäologen: Beim Bau
der Prachtstraße wurden große Teile der
Kaiserforen beerdigt. Auf der rechten
Seite der Straße wurden von den damali-
gen Machthabern in Stein gehauene Kar-
ten angebracht, welche die Ausdehnung
des römischen Weltreichs in verschiede-
nen Jahrhunderten zeigen.
Search WWH ::




Custom Search