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la vecchia macchina da scrivere (die alte
Schreibmaschine), den Touristen scheint
es zu gefallen, wie die vielen Reisebusse
am Denkmal belegen. In dem Bauwerk
befindet sich auch ein kleines Museum
zur Geschichte der italienischen Einigung
im 19. Jahrhundert.
Nach langer Schließung ist der „Altar
des Vaterlandes“ wieder zugänglich. Ein
Besuch lohnt sich wegen der schönen
Aussicht auf die Stadt.
µ Zu erreichen mit Bus Nr. 40
µ Geöffnet: täglich 10-16 uhr;
Eintritt frei; info unter Tel. 06 6991718
Die Renaissance
Die Renaissance („Wiedergeburt“) entstand
im italien des frühen 14. Jahrhunderts. Der
Begriff der Wiedergeburt bezog sich auf das
Menschenbild in der Kunst der Antike; der re-
ale Mensch rückte zunehmend in den Mittel-
punkt des künstlerischen Schaffens, im Ge-
gensatz zur religiösen Kunst des Mittelalters,
in der das sakrale Element wichtiger war.
in der Renaissance löste sich zunehmend
die Hierarchie der mittelalterlichen Gesell-
schaft auf, allmählich entwickelte sich ein
städtisches Bürgertum und damit verbunden
nahm die Bedeutung des individuums zu.
Die Heraushebung des Einzelnen in der Akt-
und Porträtmalerei schuf die formalen Vor-
aussetzungen für die europäische Kunst bis
ins 19. Jahrhundert hinein. Die Renaissance,
die ab 1500 auch in anderen europäischen
ländern Fuß fasste, endete um 1530; schon
bald wurden die Grenzen zum frühen Barock
überschritten.
Als das bedeutendste Werk der Hochre-
naissance (ab 1500) gilt die Sixtinische Ka-
pelle in den Vatikanischen Museen E , die
von Michelangelo und Raffael geschaffen
wurde; der Raum wurde hier als gestaltendes
Merkmal der Kunst eingesetzt. Als einer der
Höhepunkte der Renaissancearchitektur gilt
der Palazzo Venezia.
Ê Palazzo Venezia *
[G8]
Von diesem Palast hat der Platz seinen
Namen. Leider steht er heute nur noch
im Schatten des Einigungsdenkmals.
Entstanden ist der Palazzo Venezia
zwischen 1451 und 1491. Auftragge-
ber war Kardinal Pietro Barbo, der spä-
tere Papst Paul II. (1464-1471). Er plan-
te den Renaissancebau als Residenz des
Heiligen Stuhls. Der Grund dafür lag in
der Situation der Vatikanstadt nach der
Rückkehr der Päpste aus dem Exil in Avi-
gnon (1305-1377). Die alte Residenz
war vom Zentrum Roms abgeschnitten
und bot einen ziemlich bedauernswerten
Anblick. Um auch die weltliche Macht
über die Stadt zurückzugewinnen, hielt
es Paul II. für geraten, das Zentrum der
kirchlichen Macht in Rom selbst anzu-
siedeln. Allerdings blieb das Ganze nur
eine Episode. Nach einem Mordanschlag
auf den Papst zog sich Paul II. wieder hin-
ter die sicheren Mauern des Vatikans
zurück.
1594-1797 gehörte der Palazzo Vene-
zia zur Republik Venedig, daher auch der
Name. Während des Faschismus wurde
er zum Regierungssitz Mussolinis. Wer
einmal Filmausschnitte von seinen Jubel-
reden gesehen hat, wird den Balkon in
der Mitte der Frontseite des Palazzo wie-
dererkennen. Mussolini bezog 1929 na-
türlich den größten der Säle im 1. Stock
als Amtszimmer, Sala del Mappamondo
genannt wegen der großen Weltkarte,
die sich an einer der Wände befand.
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